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Finanzen Haushalt auf soliden Säulen

Mit einer Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 113,26 Euro steht die Gemeinde Beendorf haushalterisch gut da.

Von Carina Bosse 16.02.2016, 00:01

Beendorf l Die Gemeinde Beendorf gehört zu den wenigen Kommunen in der Region, die trotz sinkender Zuweisungen und stetig steigender Umlagen noch einen ausgeglichenen Haushalt für 2016 vorlegen können.

Die relativ geringen Defizite im Ergebnisplan (45 700 Euro) und im Finanzplan (87 500 Euro) können ausgeglichen werden. Marc Pfeiffer, Mitarbeiter der Kämmerei der Verbandsgemeinde Flechtingen, stellte den Beendorfer Gemeinderäten am Donnerstagabend das aktuelle Zahlenwerk vor.

Eine positive finanzielle Entwicklung hatte der Haushalt schon in vergangenen Jahr genommen. Weil nicht alle geplanten Maßnahmen durchgeführt werden konnten, die Gewerbesteuer mehr Erträge abwarf und die Gemeinde ein Haus in Kommunalbesitz verkaufen konnte, fiel der Jahresabschluss 2015 deutlich günstiger aus als bei der Planung zwölf Monate zuvor.

Dennoch konnte die Gemeinde eine ganze Reihe von Maßnahmen anschieben und schultern. Vor allem der Bau der Kommunalgarage samt einer Werkbank als Arbeitsstrecke für die Gemeindearbeiter konnte nach langen Bemühungen realisiert werden. Voller Stolz konnte die Halle zum Neujahrsempfang der Gemeinde den zahlreichen Gästen präsentiert werden. Rund 12000 Euro hatte der Haushalt dafür vorgesehen. Insgesamt fielen die Kosten jedoch höher aus, hierzu gab es eine Übertragung von Mitteln aus dem Vorjahr.

Der örtliche Kindergarten erhielt eine Terrassenüberdachung (rund 1500 Euro), und auch am Dorfgemeinschaftshaus, also der Begegnungsstätte Allertal, konnten die Außenanlage neu gestaltet und ein behindertengerechter Zugang geschaffen werden (rund 9000 Euro).

Bei den Grundsteuern A und B sowie der Gewerbesteuer liegt die Gemeinde Beendorf seit dem Jahr 2009 konstant bei 330 Prozent. Jährlich rund 150 000 Euro an Einnahmen kommen so in den Haushalt.

Der Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer und an der Umsatzsteuer machen rund 370 000 Euro aus. Die allgemeinen Zuweisungen des Landes sinken beständig, liegen 2016 nur noch bei 270 900 Euro. Zum Vergleich: 2015 hatte Beendorf noch 329 564 Euro erhalten.

Von den Einnahmen hat die Gemeinde allerdings nicht viel. Denn die Kreisumlage und die Verbandsgemeindeumlage verschlingen einen Großteil dieser Zuwendungen. Die Kreisumlage steht mit 258 900 Euro bereits fest, die Verbandsgemeindeumlage wurde jedoch noch nicht beschlossen. Bei einem Hebesatz von 53,52 Prozent müsste Beendorf 342 100 Euro abdrücken. Auch aus der Investitionspauschale vom Land muss die Gemeinde einen Teil an die Verbandsgemeinde abführen.

Trotzdem bleiben noch Mittel, die für bauliche und kulturelle Ausgaben verwendet werden können. Für eine Mauerabdeckung und Umfeldgestaltung am Denkmal der Opfer des Faschismus wurden 3500 Euro eingestellt. Eine Sanierung des Gedenkstättenraumes in der Grundschule ist für 1500 Euro vorgesehen. Soviel soll auch in das Kriegerdenkmal investiert werden.

Die Beschilderung von Wanderwegen lässt sich die Gemeinde 1500 Euro kosten, und allgemeine Hinweisschilder im Ort sollen rund 2000 Euro verschlingen.

Vor dem 20-jährigen Jubiläum des örtlichen Kindergartens im Juni dieses Jahres sind ein Innenanstrich und die Fassadensanierung vorgesehen. Weitere Mittel fließen in Schutzmaßnahmen für die Terrasse und einen Gruppenraum.

Für den öffentlichen Spielplatz sind Mittel unter anderem für die Fertigstellung des Volleyballfeldes eingestellt (1300 Euro).

Der Ausbau der Lindenberggasse soll in diesem Jahr grundhaft erfolgen.

Kontinuierlich arbeitet die Gemeinde am Abbau ihrer Schulden. Hatte Beendorf (914 Einwohner) am 1. Januar 2015 noch eine Pro-Kopf-Verschuldung von 150,96 Euro, sank diese zum 1. Januar 2016 auf den Betrag von 113,26 Euro. Der Schuldenstand beträgt aktuell 103 523,92 Euro