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Bauernhof Wohn- und Erlebniszentrum entsteht

In Etingen wird ein Bauernhof zur Wohnstätte für Menschen mit geistiger Behinderung und zum Erlebniszentrum umgewandelt.

Von Anett Roisch 02.02.2017, 14:00

Etingen l Der Vierseitenhof soll zu einer Wohnstätte für zwölf Menschen mit geistiger Behinderung umgebaut werden. Mitten auf dem Hof stehen riesige Bauschuttcontainer. Arbeiter einer Abrissfirma haben das Gebäude entkernt und für das Baugeschehen vorbereitet. „Es werden Wände versetzt und neue gestellt, denn wir verändern ja die innere Struktur des Gebäudes. Es entstehen Wohneinheiten, in denen behinderte Menschen Einzelzimmer mit separaten Zugang zu einem eigenen Bad bekommen“, beschreibt Bernd Bergmann, Bereichsleiter der Nathusius-Höfe in der Evangelischen Stiftung Neinstedt. Außerdem werden alte Schornsteine rausgerissen. „Zum Beispiel wurden alte Türen erst mal gesichert, damit sie später wieder eingesetzt werden können“, so Bergmann. Einiges an Holzbalken muss ausgetauscht werden. Handwerker Andreas Gerike aus Magdeburg hat den Auftrag, Balken zu sanieren. Erst mal nimmt er jedoch Maß.

„Die Menschen mit Behinderung werden relativ selbständig in ihrem Wohnbereich und in einer Gemeinschaftsküche leben“, beschreibt Bergmann und betont, dass mit dem Projekt für die Region auch Arbeitsplätze entstehen.

„Etwa 350 000 Euro Fördermittel sind für den ersten Bauabschnitt beantragt. Natürlich stecken hier auch sehr viele Eigenmittel von der Stiftung drin“, erläutert der Bereichsleiter.

Grünes Licht für den Umbau des Bauernhofes zum Förder- und Erlebniszentrum in Etingen hatte die Lokale Aktionsgruppe (LAG) „Rund um den Drömling“ bereits im November 2016 gegeben. Der Umbau des Etinger Hofes steht auf der Prioritätenliste auf dem ersten Platz.

2017 stehen der LAG insgesamt etwa 1,178 Millionen Euro zur Verfügung – 817 000 Euro aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER), 230 000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie 131 000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF).

Der Bereichsleiter des Etinger Hofes erklärt, dass das Projekt sich in drei Abschnitten und über mehrere Jahre hinziehen wird. Der erste Bauabschnitt ist der Umbau des Wohnhauses. Die künftigen Bewohner werden von den Mitarbeitern der Stiftung betreut. „Dieser erste Bauabschnitt ist bewilligt. Jetzt geht es an die Umsetzung“, blickt Bergmann voraus. Mitte des Jahres soll der erste Bauabschnitt fertig sein. „Wenn diese Baumaßnahme abgeschlossen ist, geht es um die Ausstattung. Wenn es nach Plan läuft, können im Sommer oder im Herbst die ersten Bewohner einziehen“, beschreibt er.

„Wir werden Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung schaffen. Es sollen Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste im ehemaligen Pferdestall entstehen. Das hat natürlich auch eine touristische Komponente. Wir werden jetzt bei der Leadergruppe den Antrag für den zweiten Bauabschnitt einreichen“, blickt Bergmann voraus. Der Ausbau der Scheune ist der dritte Abschnitt. Die Scheune soll für die Aktivitäten auf dem Hof und als wettergeschützter Begegnungsraum für den Ort genutzt werden. Doch nun steht erst mal das Wohnhaus im Mittelpunkt des Geschehens.