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Petition erfolgreich Akteure gründen Umweltverein und wehren sich gegen Gesteinsabbau Etingen-Maschenhorst

Mehr als 700 Personen haben bei der Online-Petition gegen den Gesteinsabbau Etingen-Maschenhorst gestimmt. Jetzt gründen Steinbruchgegner einen Umweltverein.

Von Anett Roisch Aktualisiert: 14.4.2021, 10:06

Weferlingen. „Wir haben jetzt einen Verein gegründet. Es waren 16 Leute anwesend. Der Verein hat den Zweck, die rechtlichen Schritte zu finanzieren, wenn in der Region Fauna und Flora bedroht werden sollten“, verkündete Markus Rehan, Initiator der Petition „Nein zum Hartsteintagebau Etingen-Maschenhorst!“

Anlass der Vereinsgründung war, dass das Matthäi Bauunternehmen ein Scopingverfahren zum Hartsteintagebau eingeleitet hatte. Das Unternehmen ist Inhaber der Bergbauberechtigung zur Gewinnung des bergfreien Bodenschatzes „Gesteine zur Herstellung von Schotter und Splitt“. Laut Bekanntmachung des Landesamtes für Geologie und Bergwesen Sachsen-Anhalt beträgt die Größe der geplanten Gewinnungsfläche etwa 73 Hektar. Die Wiederbelebung des Abbaus ist laut Unternehmen nötig, um die Rohstoffgewinnung für die nächsten Jahre zu sichern.

Markus Rehan ist der Vorsitzende der sich in Gründung befindenden Gemeinschaft mit dem Namen „Umweltverein Flechtinger Höhenzug/Drömling“. Den zweiten Vorsitz übernimmt René Feldmann aus Rätzlingen. Katja Körtge aus Kathendorf wird die Aufgabe der Kassiererin übernehmen. Zu den Gründungsmitgliedern zählen Hendrik Scharf aus Etingen, Bogumila Jacksch aus Lockstedt sowie Sabine Wieter, Oliver Widdecke, Maik Engel und Wilfried Groth aus Kathendorf. Im Verein engagieren wollen sich auch Frank Kaiser, Udo Cherubim und Bodo Schwab aus Eickendorf. „Wir wollen nicht nur gegen etwas sein, sondern auch für etwas“, beschrieb der Vorsitzende. Der Umweltverein möchte Umweltschutzprojekte initiieren und fördern. „Wir wollen einen Mitgliedsbeitrag von 20 Euro pro Jahr einnehmen, damit wir Geld haben, mit dem wir arbeiten können“, erklärte Rehan. Im Verein mitwirken kann jeder, der sich mit der Region verbunden fühlt. „Bevor wir weitere Mitglieder aufnehmen, müssen wir den Verein beim Notar rechtlich eintragen lassen“, erläuterte der Vereinsvorsitzende.

400 der Unterschriften kommen aus der Region

Gegner des Steinbruchs sammelten bereits Unterschriften. Außerdem wurde eine Online-Petition aktiviert. „Die Petition ist inzwischen beendet. Es waren insgesamt über 700 Personen, die gegen den Steinbruch stimmten - davon waren über 400 aus der Region“, zieht der Initiator zufrieden Bilanz.

Markus Rehan, der seit 2019 mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Eickendorf wohnt, erklärte, dass der Hauptgrund der Petition war, dem Stadtrat aufzuzeigen, was die Leute wollen. Die vielen Stimmen seien ein klares Zeichen, dass die Menschen den Gesteinsabbau ablehnen. „Das Ziel der Petition ist vollumfänglich erreicht. Jetzt sind wir geschlossen gegen den Hartgesteinsabbau“, fasste der Eickendorfer zusammen. Er übergab die Petition an die Stadt Oebisfelde-Weferlingen.

Einheitsgemeinde-Bürgermeister Hans-Werner Kraul (CDU) erklärte: „Die Petition liegt uns vor. Wir haben festgestellt, dass die Kommune juristisch nicht in der Lage ist, als Petent auftreten zu dürfen. Deshalb haben wir das Schreiben direkt an die richtige Stelle, an den Petitionsausschuss des Landtages Sachsen-Anhalt, weiter geleitet.“