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Aktionswoche Reformation ins Heute übertragen

Vertreter verschiedener Haldensleber Einrichtungen haben sich zusammengetan, um im Jubiläumsjahr der Reformation ihre Kräfte zu bündeln.

Von Julia Schneider 13.09.2017, 01:01

Haldensleben l Dass 2017 das Luther-Jahr ist, ist nicht neu. Auch nicht, dass es hier und da in und um Haldensleben kulturelle Veranstaltungen zum Thema gibt. Eine richtige Struktur gab es in den Veranstaltungen rund um „500 Jahre Reformation“ allerdings bisher in der Kreisstadt nicht. Das wollten Vertreter einiger Einrichtungen ändern und gründeten deshalb zu Jahresbeginn eine Arbeitsgruppe. Mit im Boot waren von Anfang an das Haldensleber Professor-Friedrich-Förster-Gymnasium, die evangelische Kirchengemeinde, das Museum und die Grundschule „Gebrüder Alstein“. „Wir wollten unsere Kräfte bündeln und eine Art Netzwerk entstehen lassen“, erklärt Konstanze Bajerski, Lehrerin am Förster-Gymnasium.

Die Akteure einigten sich darauf, vom 23. bis 26. Oktober eine Art Aktionswoche zu veranstalten, die sowohl interne Projekte der einzelnen Einrichtungen, als auch öffentliche Veranstaltungen beinhaltet. So arbeitet das Gymnasium beispielsweise mit dem Museum zusammen. Mithilfe von Museums-Mitarbeitern sollen Gymnasiasten in einem Projekt dafür ausgerüstet werden, jüngere Schüler durch die Kreisstadt zu führen und ihnen „Haldensleben zu Luthers Zeit“ näherzubringen. Die Inhalte erarbeiten sie sich selbst.

Zudem wird Poetry Slammer Bas Böttcher erwartet, der den 10. bis 12. Klassen nicht nur ein Bühnenprogramm präsentiert, sondern mit ausgewählten Schülern auch einen Workshop macht. Ein Höhepunkt wird außerdem eine Podiumsdiskussion sein, die am 24. Oktober für die Ethik- und Religionsklassen der 11. und 12. Klassenstufe stattfindet. Dafür hat wiederum die evangelische Kirchengemeinde den Leipziger Pfarrer i.R. Christian Wolff eingeladen. Vor allem soll es bei der Veranstaltung darum gehen, für seine Überzeugungen einzutreten, Haltung zu bewahren und Verantwortung zu übernehmen.

In Vorbereitung zu der Diskussion setzen sich die Schüler damit auseinander, was es für Menschen heute bedeutet, wenn sie Courage zeigen. Damit sich auch die Haldensleber Bürger zu diesem Thema informieren und vor allem äußern können, ist für den 24. Oktober um 19 Uhr eine öffentliche Podiumsdiskussion in der Kulturfabrik angesetzt. Diskutieren werden dabei Haldenslebens Bürgermeister a.D. Norbert Eichler, Ifa-Rotorion-Geschäftsführer Robert Gutsche, Haldenslebens Stadtratsvorsitzender Guido Henke und Pfarrer i.R. Christian Wolff. Die Moderation übernimmt Pfarrer Jens Schmiedchen.

Auch die Schüler der Alstein-Grundschule setzen sich in einer Projektwoche mit der Bedeutung der Reformation für unsere heutige Zeit auseinander. Sie möchten das Thema nach musikalischem Ansatz bearbeiten, deshalb hat die Schule zwei Profimusiker engagiert. Auch ein Theaterpädagoge ist mit im Boot – gemeinsam sollen Musik und Tänze aus Luthers Zeiten einstudiert werden. Parallel dazu erarbeitet jede Klasse Präsentationen. Ihre musikalischen Projekterfolge wollen die Alstein-Schüler bei einer Abschlusspräsentation in der Haldensleber Marienkirche zeigen, die am Abend des 26. Oktober stattfinden soll.

Dann sollen auch die Ergebnisse von sogenannten Schreibinseln präsentiert werden, die ab 18. Oktober an prominenten Orten in Haldensleben eröffnet werden sollen. In der Kulturfabrik, im Mehrgenerationenhaus EHFA und anderen Orten gibt es sie als Denkpunkte. Auf einer Schriftenrolle steht an jedem Ort jeweils eine von Martin Luthers Thesen. Die Haldensleber können damit arbeiten – ihre Gedanken dazu auf Papier bringen oder die Thesen „weiterspinnen“. So soll unter anderem ein Dialog angeregt werden.

Voraussichtlich wird auch die Erich-Kästner-Grundschule sich der Arbeitsgruppe anschließen. Wer ebenfalls eine Aktion zum Lutherjahr plant, ist bei der Arbeitsgruppe in der Projektwoche unter dem Thema „Türen öffnen – Reformation (neu) denken“ willkommen. Interessenten können sich in der Alstein-Grundschule, dem Museum, der evangelischen Kirchengemeinde oder im Gymnasium melden.