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Arbeitsgespräch Am Arbeitsmarkt Brücken schlagen

Französische Fachkräfte arbeiten in hiesigen Kitas. Diese Idee wurde jetzt in Rottmersleben besprochen.

Von Detlef Eicke 27.09.2017, 01:01

Rottmersleben l Das Bördedorf Rottmersleben pflegt seit mehr als zehn Jahren eine Partnerschaft mit dem französischen Soulaines. Das Dorf gehört zur Metropolregion Angers, einer Region mit etwa 270.000 Einwohnern und einer Fläche von etwa 553 Quadratkilometern. In Angers gibt es eine Universität, auf der Studierende auch Abschlüsse auf dem Gebiet der Pädagogik erwerben können.

Durch gegenseitige Besuche haben Vertreter beider Dörfer mehr voneinander erfahren und Freundschaften geschlossen. Diese Kontakte sollen nun dazu führen, junge französische Menschen für den hiesigen Arbeitsmarkt zu gewinnen. „Wir möchten sehr gern geeignete pädagogische Fachkräfte in unseren Kindereinrichtungen beschäftigen. Dazu haben wir über Wege gesprochen, wie so etwas praxiswirksam umgesetzt werden kann“, erklärte Rottmerslebens Ortsbürgermeister Hans-Eike Weitz (SPD).

Zum Arbeitsgespräch begrüßte er die SPD-Landtagsabgeordnete Silke Schindler, Gemeindebürgermeisterin Steffi Trittel (parteilos), Franziska Kersten (SPD), Bärbel Fox (SPD-Ortsverein Rottmersleben), Susi Möbbeck (SPD), Staatssekretärin im sachsen-anhaltischen Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration, und Katja Salomon, Hauptsachbearbeiterin für Einrichtungen und Gebäudemanagement in der Gemeinde Hohe Börde.

Interessenten für eine Beschäftigung in hiesigen Kindertagesstätten gebe es durchaus, berichtete Hans-Eike Weitz. Es handele sich um studierte, fachlich und bilingual geschulte junge Leute, die sehr gern in Deutschland neue Erfahrungen machen möchten. „Wir wollen Möglichkeiten schaffen, dass geeignete Fachkräfte mehr von uns und unserer Lebensweise kennenlernen, ihre Sprachkenntnisse vertiefen und diese natürlich auch weitergeben“, schilderte Weitz. Dazu müsse für Grundlagen gesorgt werden, die den potenziellen Erziehern auch ein Einkommen sichern. Es sei im Einzelfall zu prüfen, ob die Voraussetzungen gemäß Kinderförderungsgesetz vorlägen und damit eine Beschäftigung als Fachkraft und die Anrechnung auf den Mindestpersonalschlüssel möglich seien, wurde in der Gesprächsrunde herausgestellt.

„Wir werden uns der Sache annehmen und Wege aufzeigen, wie so etwas gehen kann“, machte Susi Möbbeck deutlich. Für die staatliche Anerkennung ausländischer Fachschulabschlüsse beispielsweise für Erzieher ist in Sachsen-Anhalt das Landesschulamt zuständig. „Wir tun etwas für das Zusammenwachsen von Europa, wenn wir diesen Arbeitskräfteaustausch zustande bekommen – wenn die Voraussetzungen erfüllt sind“, haben sich die Anwesenden vorgenommen. Ein erster Schritt sei mit der Zusammenkunft in Rottmersleben getan worden, nun heißt es dranzubleiben, lautet das Fazit des Ortsbürgermeisters, der einen Austausch in beide Richtungen für wünschenswert hält.