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Bäcker Bäckerausstellung zieht in Wassermühle

Das Museum der Bäckerinnung Haldensleben hat bei den Flechtinger Heimatfreunden in der Schlossmühle ein neues Domizil gefunden.

Von Anett Roisch 27.05.2020, 01:01

Flechtingen l Die Heimat- und Mühlenfreunde hatten in den letzten Tagen bei Arbeitseinsätzen in der Schloss- und Wassermühle viel zu tun. Kleine und große Utensilien wurden bei Umbauarbeiten treppauf und treppab getragen.

Schweren Herzens hatten Anfang des Jahres die Heimat- und Mühlenfreunde nach 15 Jahren in der Wassermühle den Schlossladen zugemacht. „Da kam die Idee, das Bäckermuseum in der Schlossladen-Etage zu errichten, gerade richtig“, erklärte Vereinsmitglied Hubertus Nitzschke. Der ein- stige Besitzer der Damm-Mühle in Berenbrock gehört auch zu den Mitgliedern der Haldensleber Bäckerinnung. Die Innung war schon seit langem auf der Suche nach einem neuen Domizil für das Museum. Der Bäckerladen Henke in der Magdeburger Straße in Haldensleben, in dem sich das Museum zuvor befand, wurde schon vor Jahren verkauft.

„Ursprünglich sollte das Museum in einer Bäckerei in Barleben aufgebaut werden. Doch die Gemeinde dort hat einen Rückzieher gemacht. Deshalb standen die Ausstellungsstücke drei Jahre lang in einem Gebäude auf dem Bauhof der Kommune“, erzählte Nitzschke, der gemeinsam mit Rudolf Schlächter jeweils drei Mal mit den Transportern fahren musste, um das Inventar von Barleben nach Flechtingen zu bringen. Hannes Bleßmann, Heinz Schulze und Günter Schlächter packten beim Transport mit an. Beim Abladen der vielen schweren und auch unhandlichen Dinge in Flechtingen halfen auch noch Helga Semmer und Rosemarie Schröder.

In der Regie vom einstigen Bäckermeister Bleßmann sollen die Utensilien, die in jahrelanger Kleinarbeit von den Bäckern des Altkreises Haldensleben zusammengetragen wurden, erst mal vorsortiert und nach einem Konzept präsentiert werden. Angefangen von alten Backformen über Knetmaschinen bis zu Backtrögen sollen die Ausstellungsstücke zu einer Zeitreise durch das Bäckerhandwerk einladen. Zu den Kostbarkeiten gehören nostalgische Maschinen aus dem 18 Jahrhundert und riesige hölzerne Beuten, in denen das Mehl aufbewahrt wurde. „Auf dem Deckel der Beute haben die Bäcker ihren Teig geknetet“, erklärte Nitzschke.

Die Ausstellung der Bäcker soll am Brot- und Backtag am Sonnabend, 3. Oktober, eröffnet werden. Bis zur Museumseröffnung wird es noch mehrere Arbeitseinsätze geben. Auch die Ausstellung des Heimatvereins – eine Etage höher – soll noch mit Maschinen und Werkzeugen der einstigen Hausschlachter ergänzt werden.

Das geplante Mühlenfest am Pfingstmontag fällt wegen der Corona-Pandemie aus. „Und auch das Leistungspflügen am Sonntag, 9. August, wird nicht stattfinden“, erklärte Nitzschke mit großem Bedauern.