1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Kreisstraßen in der Börde im Visier

Baumaßnahme Kreisstraßen in der Börde im Visier

3,2 Millionen Euro wird der Eigenbetrieb Straßenbau in die Kreisstraßen in der Börde investieren. Unter anderem bei Belsdorf.

Von Thomas Junk 07.12.2018, 00:01

Haldensleben l Sechs Bauvorhaben hat der Eigenbetrieb des Landkreises für 2019 vorgesehen. Die umfangreichste und teuerste Baustelle wird der Ausbau der Kreisstraße 1146 zwischen Belsdorf und Ostingersleben werden. Die knapp drei Kilometer lange Straße ist in einem erbärmlichen Zustand. Lückenhafte Schwarzdecke, Kopfsteinpflaster und alle Nase lang ein Schlagloch. „Außerdem gibt es dort einen ganz maroden Durchlass, der bereits tonnagebegrenzt ist“, erklärt Betriebsleiterin Karin Neuendorf. Insgesamt wird es laut Wirtschaftsplan 1,12 Millionen Euro kosten, die Kreisstraße wieder fit zu machen. Ein Großteil der Investition kann jedoch durch Fremdmittel abgedeckt werden, so dass der Eigenanteil lediglich bei 224.000 Euro liegen wird.

Das zweite große Vorhaben ist der erste Bauabschnitt zum Ausbau der Kreisstraße 1359 in Oschersleben. An der Kreuzung Wilhem-Heine-Straße/Friedrichstraße/Breitscheidstraße/Thälmannstraße soll ein Kreisverkehr entstehen. Die Wilhelm-Heine-Straße beziehungsweise später Neindorfer Straße soll bis zum Ortsausgang saniert werden. Insgesamt stehen für den Ausbau 950.000 Euro im Investitionsplan des Eigenbetriebs, der Eigenanteil beträgt hier 190.000 Euro. Wann und ob der Ausbau bereits im kommenden Jahr begonnen wird, ist aber noch nicht sicher, erklärt Karin Neuendorf. Da für den Straßenausbau Anliegerbeiträge gefordert werden könnten und die Rechtslage noch unklar ist. Der Kreisverkehr hingegen würde keine Ausbaubeiträge kosten, da dieser Straßenabschnitt bereits einmal gemacht worden sei.

Ohne Fremdmittel werden zwei Brücken in der Heide in Angriff genommen. Zum einen wird die Brücke über die Tanger an der Kreisstraße 1183 bei Mahlwinkel saniert, zum anderen die Brücke über den Mühlengraben in Blätz an der Kreisstraße 1180. Hierfür stehen 470.000 beziehungsweise 250.000 Euro im Investitionsplan. „Bei Brücken muss bereits die Ausführungsplanung im Investitionsplan stehen“, so Neuendorf. Deswegen werde 2019 zunächst mit der Ausschreibung und der Auftragserteilung begonnen. „Die eigentlichen Arbeiten werden möglicherweise erst im folgenden Jahr beginnen“, erklärt die Betriebsleiterin.

Als fünfter Posten steht die Ortsdurchfahrt Wolmirstedt (Kreisstraße 1171) im Wirtschaftsplan. Dass hier lediglich 60.000 Euro veranschlagt sind, liegt daran, dass hier zunächst nur die Planungskosten berücksichtigt werden. „Die Maßnahme wird 2020 gemeinsam mit dem Abwasserverband durchgeführt“, so Karin Neuendorf.

Schließlich sind noch 200.000 Euro dafür vorgesehen, Straßendecken zu erneuern. An welchen Stellen genau, konnte die Betriebsleiterin noch nicht sagen. Es würde zu viele Stellen geben, wo eine neue Decke vonnöten wäre. Beispielsweise weise die Straße Zibberick/Sandkrug bei Angern tiefe Spurrillen auf.

Was aus dem Wirtschaftsplan eindeutig hervorgeht: Das Geld reicht vorne und hinten nicht. Der Investitionsstau im Straßenbau beläuft sich mittlerweile auf mehr als 60 Millionen Euro. Auch im aktuellen Plan stehen Abschreibungen in Höhe von fast sieben Millionen Euro Investitionen von nur etwa drei Millionen Euro gegenüber. Dabei sieht der noch nicht beschlossene Kreishaushalt für das kommende Jahr gestiegene Zuweisungen für die Unterhaltung des Straßennetzes vor. 377.300 Euro mehr als noch im Vorjahr sind dafür eingestellt. Ein Tropfen auf dem heißen Stein. Das musste auch Fachbereichsleiterin Isolde Prost auf der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses zugeben. Kurz und knapp brachte sie es auf den Punkt: „Zu wenig Geld, zu wenig Maßnahmen, zu wenig Investitionen!“.