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Vereinsauflösung Kein Arbeitskreis - keine Messe

Der Arbeitskreis Wirtschaft-Schule hat sich aufgelöst. 18 Jahre lang hat er sich um die Berufsorientierung von Jugendlichen in Haldensleben gekümmert.

Von Jens Kusian 15.08.2017, 01:01

Haldensleben l Er war das Bindeglied zwischen Schülern und Firmen, der Arbeitskreis Wirtschaft-Schule. Vor 18 Jahren gegründet, hat sich der lose Verbund aus Lehrern und Unternehmern nun aufgelöst. „Bislang haben Ingrid Sollors für den Bereich Wirtschaft und ich für den Bereich Schule den Arbeitskreis geleitet“, erzählt Hans-Peter Golomb.

Doch aus Zeitgründen wollten beide ein wenig kürzer treten, die Verantwortung anderen überlassen. „Das hat leider nicht funktioniert“, bedauert Golomb. „Mitarbeiten im Arbeitskreis wollten nach wie vor alle. Aber die Leitung mochte niemand übernehmen.“

Denn gerade diese Arbeit sei das Herzstück des Arbeitskreises, meint Golomb. Gemeinsam mit Ingrid Sollors hat er über Jahre den Hauptanteil bei der Organisation der Berufsorientierungsmesse getragen. Im Jahr 1999, so erinnert er sich, habe die erste dieser Messen stattgefunden. „Damit sind wir der Arbeitskreis, der in der Region am längsten besteht“, sagt Golomb nicht ohne Stolz.

Einmal im Jahr hat die Messe in Haldensleben stattgefunden, erst im Friedrich-Ludwig-Jahn-, später – nach der Umbenennung – im Professor-Friedrich-Förster-Gymnasium. „Mit 20 Ausstellern haben wir angefangen, im vergangenen Jahr waren es immerhin noch 42. Denn zwischendurch hatten wir sogar bis zu 70 Aussteller“, blickt der Arbeitskreisleiter zurück.

Die Ziele der Berufsorientierungsmesse seien dabei ganz klar definiert gewesen, meint Golomb. Das war die Verbindung zwischen Schule und Wirtschaft. „Es stand immer die Frage im Mittelpunkt, was erwarten beide Seiten voneinander. Ziel war es, den Jugendlichen zu zeigen, welche Praktikums-, Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten es bei uns der Region gibt.“ Doch neben ortsansässigen Unternehmen waren auch überregionale Einrichtungen vertreten, selbst Fachhochschulen und Universitäten stellten sich vor.

„Wir haben von den Beteiligten nie Standgebühren genommen, aber immer um eine Spende für den Arbeitskreis gebeten. Das Geld, was wir dadurch bekommen haben, haben wir zweckgebunden an das Gymnasium weitergegeben. Schließlich hat es uns auch den Platz für die Messe zur Verfügung gestellt“, berichtet Hans-Peter Golomb.

Auch die Schüler der 12. Klassen, die sich um die Versorgung gekümmert, und die der 10. Klassen, die sich als Messeguides zur Verfügung gestellt hatten, hätten einen Obolus von jeweils 200 Euro bekommen. Doch in jüngster Zeit seien nicht nur die Aussteller, sondern auch die Spendengelder weniger geworden, meint Golomb. Nicht zuletzt habe auch das Interesse der Schüler an der Berufsorientierungsmesse nachgelassen, so seine Erfahrungen.

Für die jahrelange Unterstützung des Arbeitskreises möchte er sich besonders bei IFA Rotorion bedanken. „Aber auch Hermes, Keramag, Euroglas und die Agentur für Arbeit waren jahrelang verlässliche Partner an unserer Seite“, zieht Hans-Peter Golomb nun endgültig einen Schlussstrich unter das Kapitel Arbeitskreis Schule-Wirtschaft.