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Briefmarkenfreunde Luther, Hühner und die Päpste

Ihre jährliche Sammlerbörse haben die Haldensleber Briefmarkenfreunde veranstaltet. Dazu gab es auch eine extra Biber-Post-Marke.

Von Julia Schneider 09.05.2017, 12:00

Haldensleben l In den vergangenen Monaten hat sich Werner Wille aus Rottmersleben akribisch mit Martin Luther beschäftigt. „Konkret wurde alles im Januar“, erzählt der Philatelist, der zu den Haldensleber Briefmarkenfreunden gehört. Er sammelt schon seit 1963 sogenannte Gemeinschaftsausgaben – das sind Ausgaben einer Briefmarken aus mehreren Ländern. So kam er zur Lutherstadt Wittenberg und schließlich irgendwie auch zum Leben von Luther.

Das hat Werner Wille für die jüngste Sammlerbörse der Haldensleber Briefmarkenfreunde, die am Sonnabend in der Kulturfabrik stattfand, nun anhand von Briefmarken dokumentiert. „Ich habe dadurch viel dazugelernt“, berichtet der Sammler, der erst bei der Zusammenstellung seiner Schautafeln mitbekam, wie viele Veröffentlichungen von Briefmarken und Sonderumschlägen es über Martin Luther gibt.

Und wann würde sich diese Ausstellung besser anbieten als im Lutherjahr 2017? Sogar eine Lutherfigur hatte sich Werner Wille von Rottmerslebens Bürgermeister Hans-Eike Weitz ausgeliehen und mit in die Kulturfabrik gebracht. Nicht nur seine Ausstellung erregte Interesse, sondern auch die Schautafeln von Johannes Rozek zum Thema „Die Päpste“ und „Das Lutherjahr“ von Joachim Resch.

Zu ihren Briefmarkenbörsen laden die Haldensleber Briefmarkenfreunde stets unterschiedliche Aussteller und Sammler ein, damit immer verschiedene Stücke zu sehen sind, wie Maik Schröder als Vorsitzender des Briefmarkenvereins verriet. Diesmal waren Philatelisten aus Worms, Lemgo, Magdeburg, Halle und Hannover dabei.

So suchte Burkhard Magin aus Worms beispielsweise auf die Nachfrage, welches Stück denn eine besondere Geschichte habe, kurzerhand einen Brief aus Meißen vom 23. Juni 1945 heraus, der Briefmarken mit Hitlers Konterfei enthielt. Darüber war fett der Aufdruck „Deutschlands Verderber“ gedruckt. Diese Handhabe nutzte die Post nach Kriegsende, um die bereits produzierten Briefmarken noch eine Weile weiter verwenden zu können und nicht wegwerfen zu müssen.

Besonders sind auch die Biber-Post-Marke und ein Sonderstempel, den die Briefmarkenfreunde bei ihrer Börse verkauften. „100 Jahre Zucht des Deutschen Zwerghuhns in Haldensleben“ war das Thema, denn damals wurden die Tiere bereits in Althaldensleben gezüchtet.

Um die Sache noch anschaulicher zu gestalten, hatten die Briefmarkenfreunde Frank Tüpke eingeladen. Das Mitglied des Haldensleber Rassegeflügelzuchtvereins „Roland“ hatte seine Deutschen Zwerghühner mitgebracht und ergänzte so das Anschauungsmaterial mit lebendigen Tieren.