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Coronavirus Wenn in der Schule die Lichter aus bleiben

Wie es gelingt, Schüler ohne Internetseite mit Aufgaben zu versorgen, macht die Grundschule Bregenstedt vor. Die Lehrer halten Kontakt.

Von Carina Bosse 01.04.2020, 01:01

Bregenstedt l Woche drei der deutschlandweiten coronabedingten Beschränkungen, die insbesondere die Schulen und ihre Schüler durch Unterrichtsausfall hart treffen. „Auch uns fällt es nicht leicht, in diesen schwierigen, für uns noch nie dagewesenen Zeiten, standhaft zu bleiben. Doch wir halten durch“, lautet die Parole der Grundschule Beverspring in Bregenstedt. Nur an den ersten beiden Tagen der Zwangspause waren noch Schüler in der Grundschule zugegen, da deren Betreuung durch die Eltern erst noch organisiert werden mussten. Doch seitdem herrscht Ruhe im Schulhaus. Das Lehrerkollegium hat Rufbereitschaft laut einem Sonderplan, hält aber gleichzeitig Kontakt zu den Mädchen und Jungen daheim.

Die Grundschule Beverspring gehört zu jenen Bildungseinrichtungen, die trotz jahrelanger Forderungen von Bund und Land nach einer medialen Modernisierung noch nicht über eine eigene Homepage verfügen. So ist es auch nicht möglich, jetzt die Schüler ständig online zu erreichen. Doch die einzelnen Klassen der Schule verfügen glücklicherweise über Whats-App-Gruppen, über die Aufgaben erteilt werden können, wo man sich austauschen und Fragen stellen kann. Man hilft sich untereinander.

Die Lehrer halten möglichst Kontakt zu den Elternvertretern, indem sie wochentäglich vormittags an der Schule erreichbar sind. Der Fachlehrer nimmt auch individuell zu einzelnen Elternhäusern telefonisch Kontakt auf und bietet Hilfen bei der Lösung der häuslichen Schularbeiten an. Jeder Schüler der Bregenstedter Grundschule hat einen detaillierten Arbeitsplan für drei Wochen für die Hauptfächer erhalten hat. Damit haben die Bregenstedter Lehrer die Schulzeit bis zu den Osterferien erst einmal abgedeckt. Wie es danach weitergeht, weiß augenblicklich ohnehin noch niemand zu sagen.

Wie wichtig den meisten Kindern die Schule ist, zeigte sich schon in den ersten beiden Tagen nach der verordneten Zwangspause: „Die Schüler, die noch in der Schule verblieben waren, äußerten schon da ihren Unmut über den fehlenden Unterricht“, berichtet Schulsekretärin Steffi Homann im Auftrag der Schulleitung. Den Kindern fehlt aber nicht nur das Lernen, auch der Kontakt zu den Freunden und der allgemeine Trubel in den Pausen und nach Unterrichtsschluss gehört zum Alltag der Grundschüler. Sie können die Bibliothek nutzen, in der Schule Mittagessen, ganz zu schweigen, von der nachmittäglichen Hortbetreuung, wo die Freunde zum Spielen warten.

Nach den ersten beiden Tagen war das Erhalten eines Feedbacks von den Schülern für die Bregenstedter Schulleitung nicht mehr so leicht möglich, da der persönliche Kontakt fehlte. Viele sehnen jedoch bereits den Tag herbei, an dem sie wieder in die Grundschule kommen und am Unterricht teilnehmen können.