1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Das Leben kehrt in die Haldensleber Heime zurück

Nach Corona Das Leben kehrt in die Haldensleber Heime zurück

In den Haldensleber Heimen - von Senioren bis zu den Kindern - gibt es normalerweise viele Sport- oder Gruppenangebote, aber natürlich auch Feste. In den vergangenen eineinhalb Jahr war das teilweise gar nicht möglich. Mit den niedrigen Inzidenzwerten kehrt in den Einrichtungen jetzt wieder etwas mehr Normalität ein.

Von Theresa Schiffl Aktualisiert: 21.07.2021, 16:02
Um den Bewohner etwas Abwechslung zu ermöglichen, gab es auch im Flora Heim in Haldensleben eine kleine Sommerparty mit Cocktails.
Um den Bewohner etwas Abwechslung zu ermöglichen, gab es auch im Flora Heim in Haldensleben eine kleine Sommerparty mit Cocktails. Foto: Flora

Haldensleben - Der Alltag im Heim war durch die Corona-Pandemie für Bewohner oft langweilig und trostlos: Phasenweise konnten keine Besucher kommen, Feiern oder Gruppenstunden mussten ausfallen. Deshalb ist die Freude umso größer, dass die Freizeitgestaltung jetzt wieder leichter ist und mehr mit den Bewohnern unternommen werden kann.

Im Flora Heim haben die Bewohner vor allem Bewegungs- und Sportangebote vermisst. „Einmal pro Woche hatte ich immer Reha-Sport. Das hat mir sehr gefehlt“, erzählt Brigitte Spiegler. Gerade für die, die nicht mehr so mobil sind, sei das besonders wichtig. Und es sei ein zusätzliches Angebot, das für Abwechslung sorge. Dem kann Birgitt Bartel Wozar nur zustimmen. „Seit einer Woche können wir wieder eine Stunde schwimmen gehen“, erzählt sie und lächelt. Das Angebot werde gut genutzt, weiß Einrichtungsleiterin Ines Peinemann.

Gemeinsame Spaziergänge als Gruppe seien nun mit ungefähr drei Bewohnern möglich. Hinzu kämen Aktivitäten wie die Häkel- oder Chorstunde. „Unser Chor singt auch wieder auf der Terrasse“, erklärt Peinemann.

Im Kinderheim Waldstraße vom paritätischen Sozialwerk für Kinder- und Jugendhilfe ist die Erleichterung über die niedrigen Inzidenzwerte ebenfalls riesig. „Wir freuen uns, dass wir mehr machen können“, sagt Doreen Krause. Die Schule werde an einem entspannten Grillabend und mit kurzen Gesprächen zum vergangenen Schuljahr ausgeläutet.

„Es ist schön, dass Abschlussfeiern im Kleinen stattfinden und wir unsere Kinder begleiten können“, erzählt Krause. Aber nicht nur die Schüler sind froh, dass jetzt Sommerferien sind. Die Heimleiterin und ihre Mitarbeiter sind erleichtert, dass das herausfordernde Jahr mit Homeschooling vorbei ist.

Urlaub ist in einigen Heimen schon geplant

Zwei feste Veranstaltungen gibt es für den Sommer schon: Die Ferienwochen, bei der die Kinder und Jugendliche für fünf bis sechs Tage in den Urlaub fahren. „Aber auch so gibt es schon eine grobe Planung“, erklärt die Heimleiterin. Tagesausflüge zum Schwimmen, Radtouren oder ein schöner Restaurantbesuch sollen für die Kinder und Jugendlichen in den Ferien für Abwechslung sorgen. „Wir setzen vor allem auf Aktivitäten, die draußen sind. Wir wollen das Infektionsrisiko geringhalten“, so Krause. Über die Lockerungen sind Bewohner und Mitarbeiter überglücklich und es kehrt langsam eine gewisse Normalität ein.

Die Arbeit in den Behindertenwerkstätten geht ebenfalls wieder los, erzählt Doreen Bischoff vom sozialen Dienst der Werkstatt in Hundisburg. Seit Januar könnten die Mitarbeiter frei entscheiden, ob sie arbeiten wollen oder ihnen das Infektionsrisiko zu hoch ist, erklärt Bischoff.

„Nach einem Corona-Ausbruch im Februar mussten wir unsere Mitarbeiter in Kohorten einteilen“, erklärt Bischoff. Seit dem 1. Juni können die Bewohner nun wieder fast normal in die Arbeit gehen. Für eine Rückkehr an ihre Arbeitsstätten hätten sich jedoch sehr viele Bewohner entschieden. „Nach einem Corona-Ausbruch im Februar mussten wir unsere Mitarbeiter in Kohorten unterteilen“, erklärt Bischoff.

Gemeinsame Ausflüge und Aktivitäten kamen hier ebenfalls zu kurz. Bei größeren Festen sei man jedoch noch vorsichtig. Im kleinen Rahmen versuche man jedoch für Abwechslung zu sorgen: Eine Woche lange wurde kürzlich in der Behindertenwerkstätte für jeweils 20 bis 30 Mitarbeiter ein kleines Fest organisiert. „Sie waren so glücklich damit“, erzählt Bischoff und lächelt.

Dennoch gibt es schon viele Ideen und sogar schon feste Termine für Freizeitangebote. „Wir haben aber mit den Bewohnern einen Urlaub für September oder Oktober geplant“, erklärt Einrichtungsleiter Siegfried Krümling. Dennoch wurde auch hier auf die Möglichkeit die Reise zu stornieren geachtet. Zu normalen Zeiten geht es nach dem Sommerfest mit der Planung für den Weihnachtsmarkt los. Hier wisse man jedoch auch noch nicht, wie es im Dezember mit der Corona-Pandemie aussehe.