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Der Club Zum 40. wird’s ein bisschen leiser

Eine Institution in Haldensleben feiert runden Geburtstag: In diesem Jahr wird das Jugendfreizeitzentrum „Der Club“ 40 Jahre alt.

Von Jens Kusian 13.08.2020, 01:01

Haldensleben l Für den jetzigen Clubleiter Michel „Maixie“ Helmecke kam Corona wirklich zu unpassendsten Zeit. Für Ende März hatte er im „Club“ an der Hafenstraße ein Ehemaligentreffen geplant. „Jeder, der sich irgendwie mit dem ,Club‘ verbunden fühlte oder noch fühlt, hätte kommen können. Das wäre bestimmt eine schöne Sache geworden“, erzählt er von seinen Plänen zum Jubiläum. Doch kurz vor der Geburtstagsfeier hat Corona alles zunichte gemacht, das Haus durfte nicht öffnen.

„Diese Veranstaltung sollte der Auftakt fürs Jubiläumsjahr sein“, sagt Maixie. Als Höhepunkt war ein großes Konzert im Oktober/November geplant. „Wir haben es zwar noch nicht abgesagt, aber aktuell weiß ich nicht, ob es stattfinden darf. Das ist alles noch in der Schwebe“, macht er deutlich.

Abgesagt worden ist jedoch das traditionelle Sommerfest im „Club“. Das sollte aus Anlass des 40-Jährigen in diesem Jahr größer als sonst üblich gefeiert werden. Auch diese Pläne hat Corona durchkreuzt.

Weiter gearbeitet wird jedoch an einer filmischen Dokumentation über den „Club“. Ein ähnliches Projekt gab es bereits vor zehn Jahren zum 30., verlief dann aber im Sande. „Allerdings haben wir noch das Rohmaterial mit den Intervies, die damals geführt wurden. Darauf können wir jetzt aufbauen“, hat Maixie vor.

Für dieses Projekt sind Fördermittel beantragt und auch genehmigt worden. „Für die technischen Voraussetzungen können wir also sorgen. Nun brauchen wir noch junge Leute, die das Projekt auch realisieren“, wirbt der „Club“-Leiter. Zwar habe er einen festen Stamm von Jugendlichen, die sich engagieren, aber es würde nichts schaden, wenn sich noch mehr finden würden, meint er.

Denn nach wie vor ist es die Mischung der Besucher, die das Haus am Leben hält. Das war vor 40 Jahren so und ist es bis heute geblieben. „Vom 12- bis zum 30-Jährigen ist hier jeder willkommen, und jeder kommt mit dem Anderen gut klar“, so Maixies Erfahrung. Reibereien untereinander gebe es kaum, eher das Gegenteil. „Da bringt der 15-jährige Tischtennisspieler dem 28-Jährigen noch ein paar Tricks bei“, freut sich der Leiter über den guten Zusammenhalt im „Club“

„Das ist ja auch etwas ganz clubspezifisches, das gab es schon immer, dass sich Ältere und Jüngere gut miteinander verstehen und klar kommen“, kann sich Maixie auch noch gut an die Zeit erinnern, als er den „Club“ kennengelernt hat. „Das fand ich damals schon toll, und auch, dass hier jeder so akzeptiert wird, wie er ist.“

Ebenfalls zum roten Faden in der „Club“-Geschichte gehören die Probenräume, die es im JFZ gab und gibt. „Sie sind nach wie vor begehrt und ein Markenzeichen des Hauses. Jugendlichen können hierher kommen und Krach machen, wie sie wollen“, sagt Maixie.

Und genauso wichtig wie die Altersmischung und die musikalische Vielfalt ist das Ehrenamt. „Auch das gab es hier schon immer. Denn ,Der Club‘ braucht das Ehrenamt, ohne geht bei uns gar nichts“, so Maixie weiter. Allein über die finanziellen Mittel, die wie woanders auch weder vorn noch hinten reichen, sei das Haus nicht tragbar. Zu Bestzeiten habe es sogar mal vier feste Mitarbeiter im Haus gegeben, erinnert sich der Chef. Doch das ist längst Geschichte., ebenso wie die Unterstützungüber ABM-Kräfte und 1-Euro-Jobber. „Darum ist ja das Ehrenamt so wichtig. So können sich die jungen Leute noch besser mit dem Haus identifizieren und auch lernen, Verantwortung zu übernehmen“, betont Maixie.