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Sachsen-Anhalt-Tag Die Börde zeigt sich in Eisleben

Haldensleben und der Landkreis Börde haben sich auf dem Sachsen-Anhalt-Tag in Eisleben präsentiert. Sie warben für einen Besuch.

Von Marita Bullmann 20.06.2017, 01:01

Eisleben/Haldensleben l „Sie sind doch auf jedem Sachsen-Anhalt-Tag“, spricht Günther Dorow Astrid Seifert direkt an. Die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Haldensleben lacht. „Wir kennen uns doch schon“, entgegnet sie. Günther und Andrea Dorow stehen vor dem Stand, an dem die Kreisstadt Haldensleben und der Landkreis Börde beim Sachsen-Anhalt-Tag in der Lutherstadt Eisleben präsentiert werden. Andreas Baumeister, Sachgebietsleiter für Kultur und Sport in der Kreisverwaltung, hat den Stand am Sonnabend an Astrid Seifert von der Stadtverwaltung Haldensleben und Kora Duberow, Abteilungsleiterin Kur und Tourismus im Luftkurort Flechtingen, übergeben.

Das Ehepaar aus Althaldensleben hat fast alle Sachsen-Anhalt-Tage besucht. „Thale, Dessau, Gommern“, zählt Günther Dorow einige auf. „Und natürlich den in Haldensleben“, ergänzt er schmunzelnd mit Rückblick auf 2001. In zwei Jahren wird das Landesfest in Quedlinburg gefeiert. „Da fahren wir auch hin“, sind sich Dorows einig. „Wenn es nicht so weit ist, fahren wir auch zum Niedersachsen-Tag“, erzählt Günther Dorow. „Aber der Sachsen-Anhalt-Tag ist besser, da ist kulturell mehr los.“ Die Althaldensleber gehörten am Sonnabend zu den ersten Gästen auf der Festmeile. Da sei es noch ziemlich leer gewesen, meint Andrea Dorow. „Wir gehen immer ganz spontan die Runde, suchen uns vorher nichts aus“, erläutert sie. Besonders beeindruckt hatte sie das Programm der Hettstedter Schüler in der St.-Andreas-Kirche zum Thema „Alles Liebe Martin Luther“.

Viele Festgäste bleiben vor dem Haldensleber Stand stehen, sehen sich die ausgelegten Prospekte an, fragen nach Radwanderwegen oder Besonderheiten. Einige wollen wissen, wo der Landkreis Börde überhaupt liegt. An der Kreiskarte, die an der Wand des Standes hängt, ist das schnell erklärt. Magdeburg auf der einen Seite, Helmstedt auf der anderen. Die Regionalkarte, eigentlich die Karte mit den Freizeitangeboten, wird gern mitgenommen. Auch zum Kreiswappen greifen viele. Eine Frau fragt speziell nach Angeboten für Kinder, sie sucht Beschäftigung für die Enkel in den Ferien. Mit dem Prospekt vom Haus des Waldes in Hundisburg, dem druckfrischen Sommerprogramm aus Flechtingen und der Übersicht aus dem Naturpark Drömling ist sie sehr zufrieden.

Neugierig bleibt auch Robert Gitschel stehen. Der junge Mann ist Haldensleber, wohnt jetzt aber mit seiner Freundin in Stendal. Kathrin Altenburg stammt aus Sangerhausen, ganz in der Nähe von Eisleben. So haben sich beide in die Lutherstadt aufgemacht. Robert Gitschel fragt, ob das Programm vom Haldensleber Altstadtfest schon da ist. Das aber liegt noch nicht vor. Astrid Seifert empfiehlt den Kulturkalender der Kreisstadt. Zum Altstadtfest sind sie auf alle Fälle in Haldensleben, versichern die jungen Leute, bevor sie weitergehen.

Rosemarie Wunsch freut sich, dass sie am Stand auch einen Prospekt von Ummendorf findet. Denn sie stammt aus dem Bördedorf. Allerdings hat sie 1956 nach Eisleben geheiratet, erzählt sie. Verwandte hat sie in Ummendorf nicht mehr, aber Freunde, mit denen sie noch guten Kontakt hat. Ob es denn noch immer Konzerte in der Burg gäbe, will sie wissen, die Akustik dort sei doch hervorragend.

Astrid Seifert und Kora Duberow können den Gästen weiterhelfen, ihre Fragen beantworten und Prospekte mitgeben. Die beiden Frauen sehen sich aber auch mal kurz in der Nachbarschaft um, zum Beispiel bei den Azubis der Kreisverwaltung vom Jerichower Land am Stand gegenüber, die es sehr gut verstehen, die Festgäste für Produkte aus dem Landkreis zu begeistern. So für spezielle Nudeln aus einer Manufaktur und einiges andere. Gleich nebenan werben die Heimat- und Kulturfreunde Rogätz für ihren Ort, schräg gegenüber steht ein Modell einer Telegrafenstation. Mitglieder des Vereins Optische Telegraphie in Preußen erklären die Historie.

Zumindest akustisch bekommen die Frauen am Haldensleber Stand etwas vom Programm auf der Regionalbühne Elbe-Börde-Heide mit. Auch Ensembles aus dem Landkreis Börde wie „De Mädels“ vom Heimat- und Kulturverein Dahlenwarsleben treten hier auf und werden mit viel Beifall bedacht.

Auch beim Festumzug am Sonntag ist der Landkreis Börde vertreten. Die Initiative Offene Heide, die für eine ausschließlich zivile Nutzung der Colbitz-Letzlinger Heide eintritt, wäre auch gern im Umzug dabei gewesen. Doch das sei ihr verwehrt worden, verweisen Petra und Uwe Schubert aus Samswegen auf ein Schreiben vom Organisationsbüro aus Eisleben. Sie informierten unter anderem gemeinsam mit Helmut Adolf an einem Stand auf der Festmeile über ihr Anliegen. Zwar habe die Initiative bereits im Januar die Mitwirkung im Festumzug beantragt. Die Ablehnung sei aber erst wenige Tage vor dem Landesfest eingetroffen. Moniert wurde das Thema der Offenen Heide „Thesen statt Prothesen“. Es sei in den Richtlinien zum Festumzug nicht gestattet, sich im Festumzug in irgendeiner Form politisch zur Schau zu stellen, hieß es. So beschränkten sich die Akteure der Initiative auf den Stand.