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Drömling Umwelt-Unterricht in Kämkerhorst

Wie alt werden Bienen? Und wieso können Hummeln fliegen, obwohl sie doch so dick sind? Diesen Fragen gingen jetzt Kinder nach.

Von Anett Roisch 19.09.2015, 01:01

Kämkerhorst/Mannhausen l „Natur ist ein hoch faszinierendes Thema. Wir müssen das Bewusstsein dafür fördern!“ Dieser Überzeugung ist Albrecht Trenz. Er tourt deshalb mit seinem Umwelt-Mobil durch ganz Deutschland und machte auch im Naturpark Drömling Station.

„Der Grundgedanke ist, zukünftigen Generationen einen intakten Lebensraum zu bieten. Dies ist jedoch nur möglich, wenn man die Natur schützt“, weiß Trenz. Für viele ist dies ein Mammutprojekt, bei dem man alleine nichts bewirken kann. Ein Irrglaube, meint Albrecht Trenz: „Jeder kann etwas machen.“ Sei es beispielsweise das Anlegen eines Gartens mit heimischen Pflanzen oder sogar mit Obstbäumen. Auch für Insekten kann jeder Einzelne etwas leisten. Mit einem sogenannten Bienenhotel kann jeder den gefährdeten Insekten einen neuen Lebensraum bieten.

„Mit einfachen Mitteln kann man Wildbienen helfen, zum Beispiel mit einem Hotel für Schneckenhausbienen. Diese Wildbienenart legt ihre Eier in leere Schneckenhäuser“, erklärte der Bienenfreund und animierte die Gäste, leere Schneckenhäuser zu sammeln und diese dann im Garten an einer geschützten und sonnigen Stelle abzustellen. „Bei mir im Garten habe ich einen alten Blumentopf als Überdachung gewählt. Schon Albert Einstein wusste: Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben“, sagte Trenz. Bienen haben eine große Bedeutung für die Umwelt und für das empfindliche Ökosystem Erde.

Aber auch andere heimische Tiere, wie Rehe, Wildschweine, Füchse oder Dachse, brachte er den Kindern und Erwachsenen spielerisch näher. Mit einem Tierstimmenquiz, verschiedenen Tierspuren oder einer Lupe, mit der Insekten betrachtet werden konnten, brachte Trenz den Besuchern einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt bei.

„Alles was wir essen und trinken, kommt aus der Natur. Wir bestimmen durch unser Verhalten jetzt das Leben der Zukunft.“ Diese Philosophie vermittelt Trenz seit 2004 mit dem Umweltpädagogikprogramm. Um gleich mit dem Naturschutz zu starten, verschenkte Trenz kleine Tüten mit einer Saatgutmischung „Bienenglück“ zur Anlage einer Bienenweide.

Das Mobil war nur eine Station für die Junior-Ranger, die begaben sich nämlich außerdem auf eine Wasserexkursion und legten Gurken mit Bärbel Ziese, Vorsitzende des Vereins für Städtepartnerschaft und internationale Begegnungen, ein. „Frau Ziese hat uns ihr Geheimrezept zum Gurkeneinlegen mitgebracht“, verriet Sabine Wieter, Mitarbeiterin des Naturparks. „Ich zeige euch, wie die Gurken im Glas konserviert werden, so dass sie noch lange ganz lecker schmecken. Das Rezept habe ich von polnischen Freunden“, flüsterte sie und hatte gleich einen ganzen Schwarm neugieriger Kinder an ihrer Seite.

Später am Lagerfeuer beeindruckte Enrico Genz aus Sangen bei Stendal die Zuhörer mit australischen Klängen, die er dem Didgeridoo mit großer Meisterschaft und ganz langem Atem entlockte. „Das Didgeridoo begleitet mich seit 1997. Das Spiel darauf habe ich mir im Selbststudium und mit Begeisterung angeeignet. Es nahm so immer mehr Platz in meinem Leben ein. Irgendwann begann ich, andere in der Spieltechnik zu unterweisen, woraus mittlerweile schließlich einige Kurse wurden“, erzählte Genz, der seinen Freund, der die Gäste der Lebenshilfe Gardelegen betreut, begleitete. 18 Frauen und Männer mit Behinderung waren nämlich zwei Tage im Drömling zu Gast. In Zelten erlebten sie Abenteuerromantik pur.