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Eingeweiht Hölzerner Luther erinnert an Reformation

Eine Ehrung hat Martin Luther im Jubiläumsjahr der Reformation in Rottmersleben erfahren. Ein hölzernes Lutherdenkmal wurde enthüllt.

Von Constanze Arendt-Nowak 01.11.2017, 00:01

Rottmersleben l Schon einige Zeit stand das hölzerne Lutherdenkmal, gestaltet von Thomas Koch, verhüllt am neuen Luther-Eck gegenüber vom ehemaligen Kindergarten in Rottmersleben. „Als ich hier vorbeigefahren bin, hat Stefan Pasemann ihm noch ein Dach gebaut“, stellte die Bürgermeisterin der Gemeinde Hohe Börde, Steffi Trittel, anlässlich der Einweihung fest und lobte das Engagement zahlreicher Rottmersleber.

Die Einweihungszeremonie war von stürmischem Wetter geprägt, auch wenn die Sonne die Wolken kurz beiseitegeschoben hatte. Viele Gäste, darunter auch jene aus der französischen Partnerkommune Soulaines sur Aubance, ließen es sich nicht nehmen, beim Fest aus Anlass des Reformationsjubiläums dabei zu sein. So war auch Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch der Einladung gefolgt und übernahm gemeinsam mit dem Kirchenältesten des Kirchspiels Ackendorf-Rottmersleben und Ortsbürgermeister von Rottmersleben, Hans-Eike Weitz, die Enthüllung des Denkmals.

Da Martin Luther einst gesagt haben soll, „Auch wenn ich wüsste, dass morgen die Welt zugrunde geht, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen“, wurde gleich neben das Denkmal ein Apfelbaum gepflanzt. Mit vereinten Kräften verhalfen Gabriele Brakebusch und Steffi Trittel ihm zu einem sicheren Stand.

Sichtlich stolz war Gabriele Brakebusch darauf, den Feierlichkeiten beiwohnen zu dürfen. Sie verwies darauf, dass es im Land Sachsen-Anhalt in diesem Jahr schon viele Veranstaltungen anlässlich des Reformationsjubiläums gegeben hat. „Aber in Rottmersleben hat man es wieder hinbekommen, noch zum Schluss einen Höhepunkt zu setzen“, erklärte sie. Sie erinnerte daran, was Luther bewegt hat, dass er die Bibel in ein aktuelles Deutsch übersetzte und auch den Freiheitsgedanken prägte. „Der Freiheitsgedanke prägt das Verständnis der mündigen Bürger, heute wie zu Luthers Zeiten“, unterstrich sie und mahnte, gerade diesem Gedanken Luthers zu folgen.

In dem Denkmal aus Eiche sah sie auch ein Symbol einerseits für die Beständigkeit und andererseits für den Verbund einer ganzen Region. „Ohne den Verbund der gesamten Gemeinde Hohe Börde würden wir hier heute nicht stehen“, fügte sie an.

„Wenn wir an dem Luther-Denkmal vorbeifahren, werden wir immer daran denken, was schon 500 Jahre Gültigkeit hat“, freute sich Bürgermeisterin Steffi Trittel. Sie konnte sich auch vorstellen konnte, dass sich Luther gefreut hätte, dass hier ein Apfelbaum gepflanzt wurde.

Und auch der Superintendent des Kirchenkreises Haldensleben-Wolmirstedt, Uwe Jauch, dachte in eine ähnliche Richtung: „Wenn Martin Luther durch Rottmersleben käme, würde er angesichts seines eigenen Denkmals schmunzeln. Denn Reformation muss weitergefeiert werden, nicht nur an einem Tag.“

Den Rottmerslebern aber reicht wohl der eintägige Höhepunkt. Pfarrer Thomas Wolter erinnerte, dass die Vorbereitung ein ganzes Jahr gedauert hat. Sein besonderer Dank galt Hans-Eike Weitz, der viel Energie dafür aufgebracht hat.