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Entwicklungshilfe Tansania-Besuch steht weiter auf der Kippe

Ein Besuch von Schülern der Evangelischen Sekundarschule Haldensleben in Tansania rückt in weite Ferne. Und das schon zum zweiten Mal.

Von Juliane Just 09.12.2020, 00:01

Haldensleben l Es war bereits Anfang des Jahres für alle Beteiligten schwer, alles abzusagen. Geplant war ein Besuch von sieben Jugendlichen und zwei Erwachsenen der befreundeten Partnerschule Itamaba Secondary School aus dem ostfrikanischen Land Tansania in Haldensleben. Die Corona-Pandemie zwang die Organisatoren zur Absage. Doch auch der zweite Termin im April 2021 droht zu scheitern.

„Es ist sehr bedauerlich“, sagt Pfarrer Matthias Simon, der die Arbeitsgemeinschaft in der Evangelischen Sekundarschule leitet. Bereits vor der Absagen im März dieses Jahres hat die AG ein Jahr lang an den Vorbereitungen für den Besuch gefeilt. Seit mehr als 30 Jahren unterhalten die Kirchengemeinde Colbitz und der Kirchenkreis Haldensleben-Wolmirstedt eine partnerschaftliche Verbindung zur Itamba Secondary School.

Ein großes Problem sei laut Simon vor allem das Visum für die Schüler aus Tansania, das bei der Botschaft beantragt werden muss. Das Auswärtige Amt hat Tansania als Risikogebiet erklärt. Ein weiteres Problem könnte sich auf politischer Ebene ergeben, da Präsident John Magufuli das Coronavirus als besiegt erklärt hat. Laut eines Berichts des Online-Magazins „Der Spiegel“ bezweifeln Experten diesen Umstand jedoch und werfen dem Präsident Vertuschung vor.

„Wir verschieben den geplanten Besuch nun auf den Herbst 2021 und hoffen, dass es klappt“, so Pfarrer Matthias Simon. Man müsse sehen, wie sich die Corona-Pandemie bis dahin entwickelt habe. Im Zweifel würde dies sogar noch weiter auf das Jahr 2022 verschoben oder man müsse sich Gedanken machen, ob sich eine deutsche Schülergruppe erneut auf den Weg nach Tansania macht.

Bisher wird überlegt, die Arbeitsgruppe indes für Schüler anderer Schulen geöffnet wird. Denn fast alle Schüler der AG sind in der zehnten Klasse und damit ab dem Frühjahr 2021 nicht mehr an der Schule. Hoffnung ist es, dass die Ex-Schüler auch im Berufsleben Teil der AG bleiben. Trotzdem sollen die Teilnehmer bald auch aus anderen Schulen kommen dürfen. Die AG trifft sich aller zwei Wochen.

Die Zeit in Tansania hat den deutschen Schülern im vergangenen Jahr nachhaltige Erlebnisse und Erinnerungen gebracht. Bei dem Besuch 2019 wurden in Itamba Avocadobäume gepflanzt, die im Jahr 2023 geerntet werden sollten. Ob die Haldensleber Gruppe dann erneut in das zentralafrikanische Tansania reisen wird, ist derzeit jedoch noch unklar.