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Fahrraddemo Pedalritter geben nicht auf

Mit einer Fahrrad-Demo hat die Bürgerinitiative für einen Radweg zwischen Rätzlingen und Oebisfelde auf ihre Ziele aufmerksam gemacht.

Von Anett Roisch 09.09.2017, 01:01

Rätzlingen/Oebisfelde l „Wie notwendig so ein Radweg für die Bevölkerung ist, zeigt immer wieder die Teilnahme von sehr vielen Rentnern. Sie fahren zum großen Teil kein Auto mehr. Das Fahrrad verhilft ihnen zu einer großen Mobilität. Doch fehlende Radwege schränkt diese wieder völlig ein“, sagte Jörg Lauenroth-Mago, Sprecher der Bürgerini-tiative „Pro Radweg“, als sich die ersten 30 Radler in Rätzlingen trafen. Immer wieder wiesen auch an diesem Tag die älteren Herrschaften auf die Gefahren für ihre Enkel hin. Ohne Radweg traue sich kein Kind von einem Ort zum anderen zu fahren, hieß es bei den betagten Radlern aus Etingen und Kathendorf, die zum Start nach Rätzlingen gekommen waren. Auch die Oldie-Radfahrergruppe Oebisfelde war extra nach Rätzlingen geradelt.

Max Schirmer, Kandidat für die Bundestagswahl von Bündnis 90/Die Grünen und Kreistagsabgeordneter Marc Blank (Die Grünen/Piraten) schlossen sich der Gruppe an. In Bösdorf angekommen, warteten schon an verschiedenen Stellen weitere Unterstützer. Mit gut 50 Radfahrern ging es dann nach Oebisfelde. „Die letzten 500 Meter vor Oebisfelde waren ein Genuss. Wir konnten nach dem Ausbau der L 24 von Oebisfelde bis zur Gehrendorfer Kreuzung nun als Gruppe zum ersten Mal den neu angelegten Fahrradweg befahren. So fühlen sich gute Radwege an, war die einhellige Meinung. So einen Radweg brauchen wir entlang der gesamten L 24 von Oebisfelde bis nach Etingen“, betonte Lauenroth-Mago.

In Oebisfelde warteten schon Franziska Kersten, Kandidatin für den Bundestag der SPD, mit der Stadträtin Angela Leuschner (SPD) auf die Gruppe. Christiane Fuchs, Kandidatin für den Bundestag von der FDP, hatte ihre Unterstützung in einem Brief mitgeteilt. Sie schrieb: „Ich persönlich sehe den Ausbau von ausgewählten Radwegen und deren sinnvolle Vernetzung als eine Möglichkeit, Orte und Menschen im ländlichen Raum miteinander zu verbinden. Für mich hat der Ausbau des Radwegenetzes auch immer etwas mit der verkehrlichen Erschließung und Verbindung touristisch inte-ressanter Orte zu tun.“ Christiane Fuchs erwarte von der Landesregierung konkrete Schritte für die Realisierung und nicht nur verbale Unterstützung von einzelnen Landespolitikern.

„Empörung gab es über ein Schreiben der Landesstraßenbaubehörde, die die Entsorgung der schönen Radkunstwerke, die seit zwei Monaten auf dem Teilabschnitt von Bösdorf nach Oebisfelde eindrucksvoll auf den fehlenden Radweg hinweisen. Die Behörde droht mit einem ordnungsbehördlichen Verfahren“, schilderte der Sprecher der BI.

Franziska Kersten drückte ihre Unterstützung für die Forderungen nach einem straßenbegleitenden Radweg aus. Sie forderte insbesondere Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) auf, die Prioritätenliste für den Ausbau der Radwege zu überarbeiten und dem Bau eines Radweges entlang der L 24 eine deutlich höhere Priorität einzuräumen. Hoffnung für ein besseres Radwegenetz schöpft sie auch aus der Beschäftigung einer Landesradwegekoordinatorin.

Schirmer erklärte, dass seine Beteiligung eine Selbstverständlichkeit sei. Als passionierter Radfahrer und Grüner seien für ihn gute Radwege eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige und klimaschonende Politik. Blank informierte über die Einrichtung einer „Arbeitsgruppe Radwegenetz“ durch den Landkreis. Die Arbeitsgruppe soll einen Überblick über den bisherigen Ausbaustand des Radwegenetzes verschaffen und den aktuellen Handlungsbedarf aufzeigen. Daraufhin war für die Rad-Demo-Teilnehmer klar, dass die Mitglieder der Arbeitsgruppe zur nächsten Aktion eingeladen werden.

Die nächste Raddemo findet wieder am Freitag, 29. September, um 18 Uhr an der Allerbrücke in Oebisfelde statt. Dort wird das Transparent abgeholt und nach Rätzlingen gebracht. In Rätzlingen wird sich um 17.15 Uhr an der Goldenen Gans getroffen, um dann nach Oebisfelde zu fahren.