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Zukunftsprojekt Flechtlingen als Spiellandschaft

Flechtingen möchte die Weichen auf Zukunft stellen und den Ort als Spiellandschaft gestalten. Ideen dafür wurden jetzt vorgestellt.

Von Carina Bosse 21.01.2019, 00:01

Flechtingen l Mit verschieden Angeboten möchte die Gemeinde Flechtingen den Ort ausbauen. Das ganze Dorf soll zu einer Spiellandschaft mutieren, die Einwohner und Gäste gleichermaßen anspricht, ihnen Angebot unterbreiten, die zum Aktivsein ebenso einlädt wie zum Verweilen und Nutzen.

„Wir wollen Verbindungen schaffen zwischen attraktiven Punkten“, erklärte Kora Duberow, Abteilungsleiterin Kur und Tourismus der Gemeinde. Durch punktuelle Belebungen soll eine erhöhte Verweildauer im Ort erzielt werden, die vielfache positive Effekte bringt und auf das gesellschaftliche Leben genauso streut wie auf das wirtschaftliche.

Im Familienbeirat der Gemeinde wurde das Thema bereits besprochen. Daraus entwickelten sich etliche Ideen, die dem Gemeinderat erstmals vorgestellt wurden. Es gibt bereits zahlreiche attraktive Punkte wie den Schloss- und Kurpark, den Radeberg, die Kurpromenade oder den Sport- und Freizeitpark am Kurhaus. Um sie alle zu einer Einheit zu gestalten, sollen weitere Elemente im Ortsbild folgen.

Als ein verbindendes Glied könne eine Lehrpfad für heimische Vögel etabliert werden, sagte Kora Duberow. Vor Ort vorkommende Arten wie Amsel, Buchfink, Drossel oder Rotkehlchen könnten darin vorgestellt werden - in kinderfreundlicher Höhe versteht sich.

Neues, drehbares Sitzmobiliar auf Solarbasis, um Farbe ins Spiel zu bringen, könnte bis hin zur Wellnessliege einbezogen werden. Kann der Gast diese zur Sonne drehen, ist eine Nutzung tageszeitunabhängig möglich. An einigen Stellen soll mit weiterem Grün wie Vor dem Tore Ergänzungen vorgenommen werden. Hier könnte beispielsweise durch das Pflanzen einer Zierkirsche auf der gegenüberliegend Straßenseite zur bereits vorhandenen Pflanzung eine Allee als Eingang in den Luftkurort geschaffen werden. In der Blütezeit wäre der Effekt ein besonderer Hingucker.

Eine weitere Idee betrifft die Schaffung einer Seilbahn über flachem Wasser. Für Kora Duberow gehört das Element Wasser aufgrund des mittig angeordneten Schloss-Sees einfach dazu. Zwei Flöße könnten den Aufzuchtteich beleben. Denkbar sei auch die Schaffung einer Bogenbrücke. Verschiedene Spielgeräte wie eine Mikado-Wippe, naturnah aus Baumstämmen, ein Murmelspiel oder eine Wasserwippe a la Schiffe versenken können in die Landschaft einbezogen werden.

Auch der Aufbau eines Fernrohrs sei in die Überlegungen mit einbezogen. Beobachtungen über den See hinweg hätten vor allem einen touristischen Aspekt. An der Kurpromenade könnte eine Tretpumpe etabliert werden, durch die sich gezielt einen Wasserstrahl erzeugen lässt.

Dass die Gemeinde dafür Geld in die Hand nehmen müsste, sei allen klar, meinte die Gemeindeangestellte. Doch wenn beim Einsatz von 60.000 Euro Eigenmittel 180.000 Euro an Förderung eingeworben werden könnte, dann sollte sich jeder gut überlegen, ob sich dieser Aufwand für die Zukunft der Gemeinde nicht lohnt.

Flechtingen würde damit finanziell ans Eingemachte gehen, ist aber auch ein starker Einnehmer und hätte viel zu bieten, zählte Kora Duberow auf. Auf das Vorhandene müsse weiter aufgebaut werden, um die Attraktivität zu erhalten und auszubauen. „Stillstand bedeutet Rückschritt, also müssen wir uns weiter entwickeln“, betonte sie.