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Forscher Schmetterlingen auf der Spur

Projekt der Tagesstätte auf dem Weferlinger Kindercampus gibt Einblick in spannende Naturabläufe

23.07.2020, 23:01

Weferlingen (cbo) l Mit einem ganz besonderen Projekt beschäftigten sich die Mädchen und Jungen der Schmetterlings-Gruppe der Tagesstätte auf dem Kindercampus. Die „Schmetterlinge“ züchteten Schmetterlinge. Das, was normalerweise von der Welt weitgehend unbeobachtet passiert, holten die Kinder und Erzieher ans Tageslicht: So konnten sie beobachten, wie aus einer kleinen Raupe über mehrere Prozesswochen ein anmutiger Schmetterling entsteht.

Unter dem Motto Distelfalter starteten die Großen der Kindertagesstätte mit tatkräftiger Unterstützung von Felix und seiner Mama Nadin ein Schmetterlingsprojekt. Sie haben nämlich das Aufzuchtset für das Projekt gesponsert.

Am 25. Juni wurde gestartet. Sechs Raupen fanden sich in einer Plastikdose. Sie waren anfangs sehr aktiv und krochen munter umher. Später wurden sie dann immer träger, konnten die Kinder beobachten. Sie verfolgten täglich die Bewegungen und Veränderungen und waren mit Feuereifer bei der Sache. Besonders nach den Wochenenden konnten die Steppkes es kaum erwarten, wieder in die Einrichtung zu kommen und festzustellen, was sich im Schaubecken alles verändert hatte.

Fünf Tage nach dem Start hatten sich bereits alle Raupen verpuppt und hingen an der Decke des „Brutkastens“. Als Puppe verharrt die Insektenlarve in völliger Ruhestellung in einer Hülle, wenn sie sich im letzten Entwicklungsstadium auf dem Weg zum geschlechtsreifen Vollinsekt befindet.

Bei Schmetterlingen ist die Puppe von einer dünnen Hülle, der sogenannten Puppenhaut, oder von einem von der Raupe selbst gesponnenen Gespinst oder Kokon umgeben. Es gab eine Menge zu lernen und zu entdecken für die kleinen Naturforscher.

Ihre Verwandlung im Inneren des Kokons konnten die Weferlinger Nachwuchszüchter allerdings nur erahnen.

Am 3. Juli wurde der Umzug in die mitgelieferte Aufzuchtvoliere vollzogen. „Nur vier Tage später schlüpften die beiden ersten Schmetterlinge aus ihren Hüllen und trockneten ihre Flügel“, berichtet Gabi Jensch, die Leiterin der Kindertagesstätte.

Futter wurde bereitgestellt: Orangenscheiben, kleine Stückchen von überreifen Bananen und Zuckerlösung dienten als Nahrungsquelle. Gespannt verfolgten die Kinde, wie sich die Schmetterlinge daran labten.

Am 10. Juli wurden alle sechs Schmetterlinge unter großem Beifall auf dem Gelände in die Freiheit entlassen. Eine erste Rast machte ein Schmetterling gleich am nächsten Baum. „Aber jetzt sind sie auf dem Weg nach Paris“, lautete der Kommentar der Kinder als die Falter schließlich ihren Blicken entschwanden.