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Gymnasium Eichenlaubkränze für Absolventen

58 Jugendliche des Weferlinger Gymnasiums haben es geschafft. Nach bestandenen Prüfungen bekamen sie ihre Eichenlaubkränze.

Von Anett Roisch 22.06.2018, 01:01

Weferlingen l Bevor am Sonnabend die feierliche Übergabe der Zeugnisse und der Abiturball bevorstehen, erhielten die 58 Absolventen, die ihre Prüfungen erfolgreich gemeistert hatten, am Mittwoch in einer traditionellen Zeremonie den Eichenlaubkranz. „Mancher wird sich fragen, was soll der Zirkus mit den Eichenlaubkränzen? Braucht man denn solche Traditionen“, fragte Schulleiter Thomas Grießbach in einer kurzen Ansprache in der Aula, wo nur Tage zuvor noch die jungen Leute in den Prüfungen geschwitzt hatten.

Grießbach hatte eine Antwort parat: „Menschen brauchen Rituale. Immer wiederkehrende Abläufe geben dem Leben Struktur, schenken Geborgenheit und Halt und stärken das Ich- und das Wir-Gefühl. Heute, in einer Zeit des ständigen Wandels, erleben Rituale ein Comeback. Wichtig ist aber, dass man Traditionen immer wieder auf den Prüfstand stellt. Neueren Formen und Gedanken gegenüber sollte man offen sein.“ Auch die Tradition der Übergabe der Kränze hat sich in den Jahren verändert, denn den Kranz übergeben nicht mehr die Lehrer an ihre Schüler, sondern die Elftklässler an den Abschlussjahrgang. Für die Elftklässler soll es ein Ansporn sein, im kommenden Jahr ebenfalls einen solchen Kranz zu erhalten.

Auch Andreas Telge, Lehrer für Geschichte und Sozialkunde, gab den Absolventen Worte mit auf den Weg. „Die Welt, in der ihr lebt, ist eine ziemlich gute. Ihr seid in Frieden aufgewachsen und werdet ohne Probleme einen Beruf erlernen. Nicht eure Eltern oder Großeltern, aber die Generationen davor, haben hingegen Krieg und unermessliches Leid erlebt. Ihr habt Glück, dass ihr in dieser Zeit und in diesem Land geboren seid. Eure Aufgabe ist es, diese Welt zu schützen“, appellierte Telge. Mit einem Zitat von Friedrich dem Großen „Jeder soll nach seiner Fasson selig werden“ beendete der Geschichtslehrer seine Rede. „Jeder sollte so leben, wie er möchte und jeder sollte den lieben, den er oder sie möchte. Und jeder sollte den anderen so leben und lieben lassen, wie er möchte. Wir brauchen mehr Toleranz!“, betonte der Geschichtslehrer und motivierte die jungen Leute, sich für Demokratie und Menschenrechte stark zu machen. Die Zeremonie des Kranzaufsetzens begleiteten Ida Bohndick und Joana Blev mit ihrem Klavierspiel.

Bevor mit einem Glas Sekt auf das Erreichen des Schulabschlusses angestoßen werden konnte, sangen Schüler, Lehrer und Gäste mit musikalischer Begleitung von Lehrer Ingmar Schulze auf dem Klavier gemeinsam das lateinische Studentenlied „Gaudeamus igitur“ („Lasst uns also fröhlich sein“).