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Verkehrswacht Hauptaugenmerk liegt auf Schülern

In Althaldensleben hat die Kreisverkehrswacht ihre Jahreshauptversammlung abgehalten. Kinder und Jugendliche sollen geschult werden.

Von Annika Stock 11.03.2016, 00:01

Althaldensleben l Neben der Schulung von Kindern und Jugendlichen sind auch der demografische Wandel und die Unachtsamkeit der Autofahrer Themen bei der Jahreshauptversammlung der Kreisverkehrswacht gewesen.

„Wir haben im Jahr 2015 auch in den ersten beiden Monaten des neuen Jahres viele Unfälle verzeichnen können“, so der Vorsitzende Dieter Frinken. In den Herbstmonaten sei ein Trend zum Anstieg bei den Verletzten und Verkehrstoten zu beobachten. „Das verpflichtet uns, dafür zu sorgen, dass das Verkehrsgeschehen sicherer wird“, so der Vorsitzende.

Die Kreisverkehrswacht kann zudem auf viele langjährige ehrenamtliche Mitglieder blicken, die sich für die Verkehrssicherheit im Landkreis Börde einsetzen. Jedoch lässt die körperliche Fitness der meisten Mitglieder mit dem fortschreitenden Alter bekanntlich nach. Insgesamt zählt die Kreisverkehrswacht um die 90 Mitglieder, davon sind 41 aktiv tätig.

„Auch bei uns merkt man den demografischen Wandel, so wollen wir verstärkt auf die Ausbildung und das Anwerben von jungen Leuten für die Verkehrswacht setzen. Es ist notwendig für uns, auf junge Kräfte zurück zu greifen“, gibt Frinken zu.

Und das mit Erfolg: Junge Verkehrswächter des Landkreises Börde haben bis jetzt schon drei Bundessiege in ihrem Metier nach Hause gebracht. „Wir haben in einem relativ kurzen Zeitraum sehr gute Erfolge erzielt. Wir wollen diese Erfolge ausbauen und somit an der Qualität der Kreisverkehrswacht festhalten, wir haben schließlich einen Ruf zu verteidigen“, erklärte Frinken bei dem Thema.

Die Kreisverkehrswacht hat sich zum Ziel gesetzt, die Verkehrserziehung von Kindern und Jugendlichen weiter voranzutreiben und sie so für den Straßenverkehr zu sensibilisieren.

Besonders stolz ist die Kreisverkehrswacht auf ihr neues Programm KiS („Kinder im Straßenverkehr“), welches sich auf die Verkehrserziehung von Kindern von drei bis sechs Jahren bezieht. „Wir haben im Jahr 2015 bei 18 Veranstaltungen mehr als 1600 Kinder mit diesem Programm erreicht“, bilanzierte Frinken.

Auch in den Schulen des Landkreises Börde sind die Ehrenamtlichen zur Straßenverkehrs-Prävention im Jahr 2015 zugegen gewesen. Insgesamt richteten sie 42 Fahrradturniere aus, dabei erreichten sie 2906 Teilnehmer.

„Der Höhepunkt des letzten Jahres ist für uns der Kreisausscheid mit dem Kinderschutzbund gewesen“, erklärt Frinken. „Wir hoffen, dass wir ihn dieses Jahr wieder gemeinsam ausrichten und uns weiter gegenseitig unterstützen“, sagte der Vorsitzende überzeugt.

Ein großer Kritikpunkt bei den Verkehrswächtern ist der Abbruch der Verkehrserziehung in den Sekundarschulen. „Die Verkehrserziehung sollte eigentlich ein jährlicher Bestandteil an den Schulen sein“, kritisierte Frinken die derzeitige Lage. Die Schulen würden meist zwei Wochen vor Ferienbeginn mit ihren Anfragen an die Verkehrswacht herantreten. „So etwas sollte besser abgesprochen werden zwischen Schulen und Verkehrswacht“, forderte der Vorsitzende eindringlich. „Es ist wichtig, dass man sich auf der Landesebene, Kreisebene und mit anderen Organisationen mehr austauschen sollte“, bestätigte auch Landrat Hans Walker (CDU), welcher Schirmherr der Kreisverkehrswacht ist, mit Blick auf die Schulproblematik, die Frinken in seiner Rede ansprach.

Walker sprach sich dafür aus, dass über Fachstellen die Sekundarschulen angeschrieben werden sollten, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Er nannte die Verkehrserziehung in der Sekundarschule einen Schwerpunkt, da die Jugendlichen sich meist in dieser Zeit ihr forsches Verhalten im Straßenverkehr aneignen würden.

Außerdem soll laut Walker über eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen der Kreisverkehrswacht und der Feuerwehr bei der Bürgermeisterdienstberatung gesprochen werden.

Der Schirmherr lobte das ehrenamtliche Engagement der Verkehrswächter. „Verkehrserziehung ist ein gesamtgesellschaftliches Thema. Ich bin froh über jeden, der sich für mehr Verkehrssicherheit einsetzt.“

„Das Fazit ist, wir könnten das alles nicht, wenn wir keine Unterstützung bekommen würden“, sagte der Vorsitzende Dieter Frinken abschließend. Er bedankte sich ausdrücklich bei den zahlreichen Sponsoren, welche die Kreisverkehrswacht tatkräftig unterstützen, den spontanen Helfern und dem Landrat als Schirmherren.