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Haus des Waldes Die Natur wieder ins Lot bringen

Das Haus des Waldes auf Schloss Hundisburg hat ein neues Exponat. Die Klimawaage wurde offiziell in Betrieb genommen.

Von André Ziegenmeyer 20.07.2018, 01:01

Hundisburg l Das Prinzip ist das einer großen Kaufmannswaage, doch dahinter steckt viel mehr: Das neue Exponat im Haus des Waldes verdeutlicht, wie jeder durch sein Verhalten dazu beiträgt, die Erde zu schützen oder zu schädigen. Auf die Waagschalen lassen sich unterschiedliche Gewichte stellen. Flugreisen, Autofahren und die Nutzung von Kohlestrom vergrößern den ökologischen Fußabdruck. Radfahren und das Pflanzen von Bäumen verkleinern ihn.

Der Abdruck wiederum symbolisiert, wie viel Energie und Ressourcen ein jeder verbraucht. „In Deutschland leben wir, als stünden uns drei Erden zur Verfügung. Deshalb bildet dieser Wert den Ruhepunkt der Waage“, verdeutlicht Stefan Heinzel. Er ist der Geschäftsführer des Hauses des Waldes und zugleich Vertreter des dazugehörigen Fördervereins.

Gemeinsam mit Waldkönigin Maria Dolge, Jörg Borchardt vom Landeszentrum Wald und Hans-Ulrich Werchan von der Firma Ö_Konzept nahm Stefan Heinzel die Klimawaage gestern offiziell in Betrieb. Ebenfalls mit dabei waren Hortkinder der Kita Pittiplatsch aus Irxleben.

Die Geschichte des neuen Ausstellungsstücks reicht eineinhalb Jahre weit zurück. Damals beteiligte sich das Haus des Waldes an einem Wettbewerb - und zwar mit Erfolg. Zusammen mit dem Landesverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ist die Einrichtung jetzt Netzwerkpartner im Rahmen des Projektes „Bildung Klima-plus“. Davon gibt es laut Stefan Heinzel einen pro Bundesland. Auf diesem Wege werde das Haus des Waldes zum „Bildungszentrum Klimaschutz“ weiterentwickelt. „Neben der klimafreundlichen Ausrichtung des Hauses und der Weiterentwicklung der Bildungsprogramme auf Aspekte des Klimaschutzes ist die Installation, die die Folgen des persönlichen Handelns in Bezug auf den Kohlenstoffdioxid-Ausstoß verdeutlicht, ein Etappenziel des Fördervereins im Rahmen dieses Projektes“, verdeutlicht Stefan Heinzel.

Konstruiert wurde die Waage vom Förderverein des Hauses in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Ö_Konzept. Finanzielle Unterstützung gab es durch die Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz Sachsen-Anhalt sowie durch ein Preisgeld im Rahmen des Projektes „Bildung Klima-plus“.

Die Waage ist zerlegbar. Auf diese Weise kann sie nicht nur Teil der Ausstellung im Haus des Waldes sein, sondern auch auf Messen mitgenommen werden. „Wir wollen sie möglichst vielen Menschen zeigen“, so Stefan Heinzel.

„Es geht uns nicht darum, beim Thema Klimaschutz eine Extremposition einzunehmen. Aber die Waage soll dem Betrachter bewusst machen, dass jede Handlung eine Folge hat“, verdeutlicht Hans-Ulrich Werchan. Zugleich bietet das Exponat auch die Möglichkeit zu einem vertieften Einstieg in das Thema. Auf der Rückseite jedes Gewichtes finden sich weitere Informationen sowie Tipps. Auf der Kehrseite der Waage gibt es Ausführungen zum Klimawandel und zum Anstieg des Meeresspiegels.

„Im Endeffekt handelt es sich um ein sehr komplexes Thema. Aber die Waage soll dabei helfen, es zu veranschaulichen. Außerdem ist es toll, wenn Kinder etwas selbst ausprobieren können“, so Hans-Ulrich Werchan.