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Haushalt 2018 Haldensleben investiert Millionen

Der Haldensleber Stadtrat hat den Haushaltsplan für 2018 abgesegnet. Haldensleben ist damit ab Januar handlungsfähig, anders als 2017.

Von Juliane Just 18.12.2017, 00:01

Haldensleben l Die Stadt kann sich für das Haushaltsjahr 2018 finanziell stabil aufstellen. Nach Komplikationen in diesem Jahr, die zu einer Verzögerung des Haushaltes geführt hatten, ist die Stadt ab Januar voll handlungsfähig. Nahezu einstimmig verabschiedeten die Stadträte in ihrer letzten Sitzung des Jahres den Haushaltsplan, der mit einem positiven Jahresergebnis aufwartet.

Voraussichtlich wird sich im Haushaltsplan 2018 ein leichtes Plus von rund 360.000 Euro ergeben. Die Einnahmen der Stadt liegen bei 40,3 Millionen Euro, die Ausgaben bei 39,9 Millionen Euro. Dadurch könnten sich die finanziellen Reserven zum Ende des Jahres 2018 auf knapp neun Millionen Euro belaufen, wie die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Wendler mitteilte.

Die höchste Einnahmequelle der Stadt liegt abermals in der Gewerbesteuer. Diese schlägt mit 11,7 Millionen Euro zu Buche. Dabei handelt es sich jedoch um einen Schätzwert, der erfahrungsgemäß höher ausfällt. „Auch 2017 haben wir bisher etwa drei Millionen Euro mehr eingenommen als geschätzt“, sagte Sabine Wendler.

Als finanzstarke Kommune muss die Stadt jedoch auch Gelder an den Kreis und das Land abgeben – jedoch deutlich weniger als im vergangenen Jahr. Dabei sprach Sabine Wendler von einer Kreisumlage in Höhe von 6,2 Millionen Euro. In diesem Jahr waren es noch 4,5 Millionen Euro mehr. Die Umlage nach dem Finanzausgleichsgesetz ist auf 343.000 Euro im Haushaltsjahr 2018 gesunken. 2017 waren es noch knapp 2,8 Millionen Euro, die Haldensleben abgeben musste. Im Jahr 2016 bekam die Stadt hingegen noch Geld vom Land: 1,12 Millionen Euro.

Die solide Grundlage der Stadt erlaubt Investitionen in Millionenhöhe. Mit 15 Millionen Euro investiert die Stadt so viel Geld wie seit langem nicht mehr. Dabei fließt das meiste Geld in die Sanierung der Kindertageseinrichtungen Regenbogen, Max und Moritz sowie Wirbelwind. Die Arbeiten in der Kita Regenbogen und der Neubau der Kita Wirbelwind gehören mit knapp 2,8 Millionen Euro zu den größten Projekten im Haushaltsjahr 2018. In die Kita Max und Moritz fließen 1,7 Millionen Euro. Alle Sanierungsprojekte werden zu erheblichem Maße mit Fördermitteln finanziert.

Des Weiteren soll auch das Schloss Hundisburg weiter restauriert werden. Im kommenden Jahr sollen der Hauptsaal und das Treppenhaus rekonstruiert werden. Dabei wartet die Stadt noch auf einen Fördermittelbescheid aus dem Landesprogramm „Kulturerbe“. Ist dieser positiv, könnten die Arbeiten von 2018 bis 2021 vorgenommen werden. Insgesamt 2,1 Millionen Euro fallen für das Schlosshauptgebäude in den kommenden Jahren an.

Die Ausstattung der Feuerwehr steht wie in jedem Jahr ebenfalls im Investitionsplan. Ein Boot für Einsätze auf dem Mittellandkanal, ein Ersatz für die in die Jahre gekommene Drehleiter und ein neues Fahrzeug für die Ortsfeuerwehr Wedringen sind bis 2021 eingeplant. Kostenpunkt: etwa 1 Million Euro.

Trotz der Investitionen in Millionenhöhe kann die Stadt Schulden tilgen. Dabei sind neue Kredite mittelfristig nicht vorgesehen – eine Neuverschuldung ist damit abgewendet. Etwa 3,5 Millionen Euro sollen vom Schuldenberg im Jahr 2021 noch übrig sein. Wenn man diese Summe auf die Einwohner herunterbricht, bleiben rund 189 Euro Schulden pro Kopf übrig. Im Vergleich: Für das Land Sachsen-Anhalt lag die Pro-Kopf-Verschuldung im Jahr 2015 bei 1403 Euro pro Einwohner.

„Wir können mit einem genehmigten Haushalt starten und die Ausschreibungen zum Jahresbeginn starten“, sagt Sabine Wendler. Das ist eine positive Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr. Mehrere Streitpunkte und Widersprüche führten Ende 2016 zu drastischen Verzögerungen in der Haushaltsplanung. Erst im Februar 2017 wurde der Haushalt für das laufende Jahr vom Stadtrat beschlossen – bis dahin war die Stadt nur teilweise zahlungsfähig.