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Kaninchenzucht Langohren holen Meistertitel

Reichlich Erfahrung haben die Ochtmersleber Günter Kohl, Wilfried Busse und Michael Fricke in der Rassekaninchenzucht. Dafür gab es Preise.

Von Constanze Arendt-Nowak 18.02.2019, 00:01

Ochtmersleben l Recht übersichtlich sieht es derzeit in den Kaninchenställen von Wilfried Busse, Günter Kohl und Michael Fricke in Ochtmersleben aus. Nach Aussage der drei Mitglieder des Ochtmersleber Kleintierzuchtvereins ist das aber alljährlich im Februar so, die neue Zuchtsaison läuft jetzt erst an. „Die ersten Häsinnen sind gedeckt und erste Würfe sind im Nest“, erklärt Günter Kohl. „Es wird sich zeigen, ob vielleicht auch schon die nächsten Landesmeister dabei sind“, fügt Wilfried Busse hinzu.

Apropos Landesmeister: Ein großer Coup ist den drei Herren kurz vor Ende des vergangenen Zuchtjahres – am ersten Februar-Wochenende – in Halle/ Saale gelungen. Zu dritt vertraten sie mit ihren Kaninchen ihren Verein dort bei der Landesverbandsschau Sachsen-Anhalt und kehrten alle Drei als Landesmeister beziehungsweise Landesherdbuchmeister zurück. Ein Blick in den Katalog verrät Details. Demnach erreichte Günter Kohl mit acht Tieren der Rasse Thüringer – ein männliches Elterntier mit sieben Nachkommen aus zwei verschiedenen Würfen – eine Gesamtpunktzahl von 807,0 Punkten und wurde so zum Landesherdbuchmeister gekürt.

Die Deutschen Kleinwidder chinchillafarbig aus dem Stall von Michael Fricke waren nicht weniger erfolgreich. Vier Tiere kamen auf eine Gesamtpunktzahl von 380,0 Punkten und machten ihn zum Landesmeister. „Das war mein erster Landesmeister-Titel und mein größter Titel überhaupt“, sagt Michael Fricke, der mit Kaninchenzucht als Jugendlicher in den späten 1980er-Jahren begonnen hat. Seine Favoriten waren die Deutschen Kleinwidder schon immer, erst züchtete er die schwarzen, später dann die chinchillafarbigen.

Ebenfalls mit dem Landesmeister-Titel kehrte Wilfried Busse aus Halle nach Hause zurück. Vier Tiere seiner japanerfarbigen Holländer bekamen zusammen 384.5 Punkte. „Ich züchte die Holländer schon seit 1986 in verschiedenen Farben, als ich vor einigen Jahren Rentner geworden bin, habe ich mich auf die bunten spezialisiert, weil die in der Zucht so einfach sind“, erklärt er mit einem Augenzwinkern und meint genau das Gegenteil. Die Tiere, die gepaart werden sollen, müssen mit viel Bedacht ausgewählt werden.

Günter Kohl hat sich der Kaninchenzucht schon in frühester Jugend verschrieben, die Thüringer haben seine Liebe vor 30 Jahren gefunden. Seit etwa fünf Jahren betreibt er mit seinen Kaninchen eine Herdbuchzucht und spricht auch von Generhaltungszucht. Im Herdbuch sind viele Rassen vertreten, deren Erhaltung somit in besonderer Weise vorangetrieben wird. „Das heißt nicht unbedingt, dass meine Tiere besser sind als die von anderen Thüringer-Züchtern“, erklärt Günter Kohl. Zugleich verweist er aber darauf, dass die Züchter, die im Herdbuch gelistet sind, die Tiere der Nachzuchten speziell kören lassen müssen. Außerdem ist den Herdbuchzüchtern viel mehr Dokumentation der Zucht vorgeschrieben.

Wenn sie an die Landesverbandsschau, an die in diesem Jahr die Bundes-Rammlerschau angeschlossen war, zurückdenken, so sind sie sich einig, dass die Ausstellung gut vorbereitet und organisiert war. So eine Landesschau ist in jedem Jahr der Zuchthöhepunkt für alle Züchter des Landes. „Die nächste Landesschau findet von 30. November bis zum 2. Dezember dieses Jahres in der Messe Magdeburg statt“, weiß Wilfried Busse jetzt schon.

Somit haben die Ochtmersleber Züchter auch schon wieder ein klares Ziel vor Augen, denn liebend gern würden sie auch das nächste Zuchtjahr mit dem Landesmeistertitel krönen. „Wir haben natürlich die Gelegenheit der angeschlossenen Bundes-Rammlerschau genutzt und uns mit neuem Zuchtmaterial versorgt“, fügt Wilfried Busse hinzu.