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Kinderschutzbund Mehr Personal heißt mehr Angebote

Der Kinderschutzbund Börde in Haldensleben hat sich auch personell neu aufgestellt. Jetzt werden neue Projekte erarbeitet.

Von Jens Kusian 22.02.2019, 00:01

Haldensleben l Angebot braucht Personal, und mehr Angebote brauchen mehr Personal. Das ist beim Kinderschutzbund-Kreisverband Börde in Haldensleben nicht anders, und daher ist Vorstandsvorsitzende Marlis Schünemann froh, dass sich der Verein personell verstärken konnte. „Damit können wir uns neu orientieren, neue Projekte erarbeiten und auch die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt stärken“, erklärt sie.

Für sich hat die Vorsitzende ein ganz eigenes Projekt im Visier. „Wir haben in der Vergangenheit immer wieder versucht, einen Obst- und Gemüsegarten anzulegen. Allerdings ist uns das nie gelungen“, erzählt sie. Mit Hochbeeten soll das nun realisiert werden. „Anders funktioniert es nicht, weil die Kinder auch immer wieder über die Gartenfläche toben würden“, weiß sie aus Erfahrung.

Zum einen verfolgt Marlis Schünemann mit diesem Vorhaben einen pädagogischen Ansatz und zum anderen auch einen ganz pragmatischen: „Was wir anbauen, soll auch auf unserem Mittagstisch landen“, plant sie. Doch nicht nur den Kindern möchte sie den Anbau Kartoffeln, Gemüse und Kräutern näherbringen. „Wir wollen auch die Eltern mit einbeziehen“, betont sie. Die Vorbereitungen für das Projekt laufen, im Frühjahr soll dann gepflanzt und gesät werden.

Künftig kann der Kinderschutzbund mit zwei festen Mitarbeiterinnen – Nadine Wolf und Desdimona Wiegmann – weitere Projekte planen und umsetzen. Beispielsweise die Beteiligung am „Elan“-Projekt des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Dabei führt der DRK-Landesverband Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit Einrichtungen und Vereinen Familienwochenenden oder Ferienfreizeiten in einem Kinder- und Jugenderholungszentrum oder in einer Jugendherberge durch. Solch eine einwöchige Ferienfreizeit wird aktuell beim Kinderschutzbund vorbereitet. Dabei soll es nach Arendsee in die Altmark gehen. Mit eingebunden sind auch Studierende der Fachhochschule Magdeburg-Stendal, die dafür ein padägogisches Konzept erarbeiten werden. „Es ist nicht nur ein reines Freizeitangebot. Vielmehr sollen die Eltern dabei lernen, sich mit den Kindern zu beschäftigen“, nennt Marlis Schünemann das Ziel.

Außerdem wird der Verein wieder Kindern die Teilnahme an einem Ferien-Camp der Henry-Maske-Stiftung „A Place for Kids“ ermöglichen. Dafür absolvieren ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter des Kinderschutzbundes sogar extra eine Weiterbildung.

Darüber hinaus werden beim Verein auch jede Menge Veranstaltungen für dieses Jahr geplant. Den Hut hat dafür Christin Paepke auf. Sie stellt sich am 28. Mai ihrer bis dahin größten Herausforderung. An diesem Tag soll der Weltspieltag gefeiert werden – und zugleich das zehnjährige Bestehen des Kreisverbandes. Dabei stehen Kinderspiele aus aller Welt im Mittelpunkt. Als Partner konnten bereits die Kästnerschule und „Kids & Co.“ – beides Nachbarn der Geschäftsstelle – gewonnen werden. Als weitere Veranstaltungen bereitet Christin Paepke eine Faschingsfeier für den 4. März, das Osterfest am 18. April, den Weltkindertag am 21. September sowie ein Integrationsfest vor.

Mit finanzieller Unterstützung von der „Aktion Mensch“ soll das pädagogische Angebot ausgebaut werden. So will der Kinderschutzbund künftig eine musikalische Früherziehung, Kinderyoga und -tanz sowie Erste-Hilfe-Kurse anbieten. „Den Zuwendungsbescheid haben wir bereits erhalten. Jetzt geht es in die terminliche Planung“, erklärt Sarah Schmidt.

Sie kümmert sich künftig vor allem um den sogenannten begleiteten Umgang. Das hatte Sarah Schmidt in der Vergangenheit „nebenbei“ bewältigt, jetzt ist das ihre Hauptverantwortlichkeit beim Kinderschutzbund. „Wir haben dafür Räume in Haldensleben, Wolmirstedt und Wanzleben angemietet und werden die Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und dem Gericht intensivieren“, betont sie, dass für dieses Angebot eine professionelle Struktur unabdingbar sei. „Das Personal ist da, jetzt braucht es aber noch Zeit für den Aufbau.“

Marlis Schünemann ist zudem froh, dass über die ABS Drömling eine Küchenkraft gewonnen werden konnte, die den Kinderschutzbund unterstützen wird. Zuständig ist der Verein auch für die Schulsozialpädagogin am Friedrich-Förster-Gymnasium. Diese Stelle laufe ebenfalls über den Kinderschutzbund, sagt die Vorsitzende nicht ohne Stolz.