Premiere für Orgel zur goldenen Hochzeit

Walbeck l Helga und Willi Becker sind immer noch ganz überwältigt. Sie hatten sich zur goldenen Hochzeit keine Geschenke gewünscht, dafür aber um Spenden für die Walbecker Kirche St. Michael gebeten. Denn die Kirche hatte „auf wundersame Weise“ eine Orgel aus einer anderen Kirche bekommen, erzählt Willi Becker. Doch für die Installation und für die notwendige Technik brauchte die Kirchgemeinde Geld. Jetzt können die Fachleute wie Elektriker und Orgelbauer bezahlt werden.

Im Festgottesdienst zu ihrer goldenen Hochzeit erklang die Orgel zum ersten Mal. Pfarrer Thomas Vesterling predigte nicht nur, sondern setzte sich auch an die Orgel, um den Gesang der Gottesdienstbesucher zu begleiten. Da er in der Regel in den Gottesdiensten auch musiziert, wurde der Spieltisch der Orgel im Kirchenschiff neben dem Sarkophag installiert. Die Pfeifen aber erklingen in der Höhe hinter dem alten Orgelprospekt. Dank dieser Lösung müsse der Pastor im Gottesdienst nicht hoch und runter laufen, erläutert Willi Becker.

Dass eine Orgel zu ihrer goldenen Hochzeit erklang, war für Beckers eine besondere Freude. Als sie sich vor 50 Jahren das Ja-Wort gaben, ging das nicht in der Walbecker Kirche, denn zu der Zeit war das Gotteshaus aufgegeben. Zu ihrer Silberhochzeit hatte die Kirche nur ein Notdach. Stallfenster sicherten das Gebäude vor Wetterunbilden, Gestühl fehlte komplett, und dennoch feierten sie hier Gottesdienst.

Jetzt ist die Kirche St. Michael mit ihrem beeindruckenden original wiederhergestellten Sternenhimmel ein Schmuckstück. Willi Becker, seit gut zwei Jahrzehnten Vorsitzender des Gemeindekirchenrats, hat daran seinen Anteil. Und er engagiert sich auch weiter für die Kirche in seinem Heimatdorf.