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Waldfuchs-Projekt Knirpse aus dem Flechtinger Kinderstübchen erforschen Insekten

Von Carina Bosse Aktualisiert: 19.4.2021, 16:16

Flechtingen. Einen Lebensraum für alles, was summt, brummt und flattert soll auf einem schmalen Grünstreifen neben der Straße zum Sportplatz in Flechtingen entstehen. Gemeinsam mit Naturfreund Karsten Fügner und Robert Klose, dem Geschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, legten Mädchen und Jungen aus dem Flechtinger Kinderstübchen den Grundstein der Wiese, indem sie den ersten Samen auswarfen. Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde Flechtingen hatte die Fläche bereits im Vorfeld der Aktion vorbereitet.

Vom Umweltministerium gab es zwei Tüten Samen, die Gemeinde steuerte ihr Know-how bei, und Karsten Fügner spendíerte weiteren Samen, damit die ganze Fläche gesät werden konnte. Was die Kinder am Vormittag nicht schaffen konnten, besserten die Gemeindebauhofmitarbeiter nach.

„Welche kleinen Lebewesen kennt ihr denn, die von einer bunten Blumenwiese profitieren können“, wollte Karsten Fügner von den angehenden Schulanfängern wissen. Schmetterlinge, Bienen und Käfer kam es von den Kindern wie aus der Pistole geschossen. Diese Tiere hatten die Kinder mit ihren Erzieherinnen überlebensgroß gebastelt und an Stöckern befestigt mitgebracht. Der Oberbegriff Insekten hingegen war den Kindern erst nicht so geläufig, doch schließlich kam eines der Mädchen drauf.

Warum Insekten wichtig sind

Warum Insekten so wichtig sind, das wissen die angehenden „Waldfüchse“ aus ihren Projekttreffen mit Karsten Fügner und mit ihren Erziehern schon sehr genau. Artenreiche Blühwiesen sind überlebenswichtige Flächen für eine Vielzahl von Insekten. Auf den Biotopen finden sich nicht nur Nektare als Nahrung, sogar bei einer sanften rücksichtsvollen Pflege auch Brutmöglichkeiten für die Kleinstlebewesen.

Von den Insekten wiederum profitieren Vögel, Amphibien, Kleinsäuger oder Reptilien. Auf einer gut gestalteten Blühwiese lassen sich viele Beobachtungen machen, weiß Karsten Fügner. Anklang fand seine Idee, der Blühwiese noch ein Insektenhotel beizugeben. Aus mehreren Hölzern zimmerte er eine Tafel zusammen, unterteilt in verschiedene Kammern. Diese wollen die Flechtinger Landladies nun noch mit allerlei unterschiedlichen Materialien füllen, um den verschiedenen Insekten einen für sie passenden Lebensraum anzubieten.

Dem einen Käfer, der Biene oder Wespe gefallen als Nisthilfen oder Überwinterungsangeboten schmale Röhren aus Pappe, Schilf oder Bambus, der andere fühlt sich in morschen Obstbaumhölzern oder Bienensteinen wohl.

Musikalisches Können wird bewiesen

Mit dem Lied „Wer will fleißige Waldfüchse sehn“ frei nach der Melodie des Liedes „Wer will fleißige Handwerker sehn“ stellten die Kinder ihr musikalisches Können unter Beweis. Zahlreiche Strophen hatten die kleinen Naturentdecker rund um ihr Projekt mitgebracht. So eine Wiese ist übrigens nicht nur etwas für tierische Mitbewohner, auch Menschen selbst können davon vielfältig profitieren, erfuhren die Kinder. Sie bringt Abwechslung in die Landschaft, jeder kann sich viele Wochen im Jahr an der abwechslungsreichen Flora erfreuen.

„Wenn ihr das nächste Mal mit euren Eltern einen Ausflug unternehmt, dann geht doch einfach mal hierher und schaut, ob und wie die Blumenwiese wächst und gedeiht, bei deren Aussaat ihr mitgeholfen habt“, gab Karsten Fügner den Mädchen und Jungen für ihren Rückweg zum Kindergarten als Aufgabe mit. Im nahen. Schloss- und Kurpark legte die Gruppe noch eine kleine Picknick-Pause ein.

Bevor alle aufbrachen, trug Marlene noch ein Frühlingsgedicht vor, für das sie großen Beifall erntete, traute sie sich doch ganz allein an ihren Vortrag.