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Kommunalpolitik Weferlinger Bauhof in schlechtem Zustand

Ein Bild vom Wirtschaftshof Weferlingen haben sich Mitglieder des Ordnungsausschusses gemacht. Auch in Walbeck gibt es Sanierungsbedarf.

Von Anett Roisch 12.04.2018, 01:01

Weferlingen/Walbeck l „Wir haben hier keine Toiletten. Nicht mal die Hände können wir uns waschen. Wir können die Sanitäranlagen des Feuerwehrgerätehauses nutzen, aber das ist ja keine dauerhafte Lösung“, erklärt Georg Ohrdorf, Vorarbeiter des Wirtschaftshofes bei der Führung der Mitglieder des Wirtschafts- und Ordnungsausschusses über den Gutshof in Weferlingen.

Im Raum, in dem die Sanitäranlagen entstehen könnten, fehlen nicht nur Toiletten- und Waschbecken, sondern auch Fliesen und ein Boiler für warmes Wasser. Vor allem muss die Elektrik neu installiert werden. In einem anderen Gebäudeteil ist ein Balken gebrochen und die Decke stark einsturzgefährdet. „Ich bin entsetzt“, erklärt Bogumila Jacksch (UWG), Vorsitzende des Ordnungs- und Wirtschaftsausschusses. Weiter geht die Führung über den Hof.

„Das ist unsere Dunkelkammer, denn hier haben wir nicht mal Licht. Im Winter lagern wir hier in den Fässern unser Streusalz. Morgens um 7 Uhr ist es hier dunkel. Und auch im Sommer haben wir nicht mal eine Steckdose für die Ladegeräte der Akkus für unsere Technik“, schildert Ohrdorf.

Der Vorarbeiter berichtet, dass in Weferlingen sechs Leute und zwei Saisonkräfte auf dem Hof arbeiten, die dann auch in benachbarten Ortsteilen unterwegs sind. „In diesem Jahr sind wieder Mittel für den Wirtschaftshof in Weferlingen im Haushalt angemeldet. Aber ob die Mittel fließen, das liegt nicht in meiner Macht“, sagt Katrin Voigt, Sachbearbeiterin im Gebäudemanagement.

„Die Idee, dass wir uns alle Wirtschaftshöfe anschauen, war schon im Dezember letzten Jahres geboren“, erinnert sich die Ausschussvorsitzende. „Sich vor Ort umzusehen ist wichtig, damit die Ausschussmitglieder eine Vorstellung davon haben, wovon geredet wird. So kann man besser Entscheidungen treffen“, weiß Detlef Meyer, Leiter des Ordnungsamtes der Einheitsgemeinde.

Die Tour geht weiter zum Wirtschaftshof nach Walbeck. Dort warten Christina Lichtner, Sachbearbeiterin im Gebäudemanagement der Stadt, und Frank Breitenfeld, Vorarbeiter des Wirtschaftshofes Walbeck, auf die Ausschussmitglieder. Zu sehen gibt es ein neu gedecktes Dach der Garagen, in denen die Fahrzeuge und Gerätschaften untergebracht sind.

Die Tore sind vom Zahn der Zeit gezeichnet. Die Decke in der einstigen Schmiede, die von den Hofmitarbeitern genutzt wird, muss erneuert werden. „Die Decke soll demnächst gemacht werden. Gespräche mit den Bauamtsmitarbeitern hat es bereits gegeben. Stationiert sind in Walbeck zwei Leute, aber Schwanefeld, Eschenrode und der ganze Bereich gehört dazu“, sagt Breitenfeld und meint, dass die Sanitäranlagen und auch der beheizte Aufenthaltsraum ausreiche.

Bei der anschließenden Sitzung fasst Bogumila Jacksch zusammen: „Es ist eine Katastrophe. Ich war entsetzt von den Räumlichkeiten in Weferlingen. Dort muss einiges hergerichtet werden, vor allem die Toiletten und die Elektrik.“ Mathias Briest, sachkundiger Einwohner, ergänzt: „Ich hatte es mir nicht so schlimm vorgestellt. Ich war erschrocken, denn schließlich ist es eine Arbeitsstätte. Da muss unbedingt etwas gemacht werden.“

Meyer wies darauf hin, dass die in der Vergangenheit geplanten Maßnahmen im Zuge der Haushaltsdiskussion gestrichen wurden. Vorgesehen war zum Beispiel das Legen einer Stromleitung für etwa 800 Euro. Geprüft werden soll nun, ob diese Maßnahmen im Haushalt eingeplant sind. Vorgesehen ist für die nächste Zusammenkunft des Ordnungsausschusses die Besichtigung des Wirtschaftshofes im Oebisfelder Bereich.