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Süplinger Berg Mieter kennen die Problemecken

Einen Stadtteilspaziergang hat die Stadt Haldensleben auf dem Süplinger Berg organisiert. Viele Anwohner nutzten die Chance.

Von Julia Schneider 20.06.2018, 01:01

Haldensleben l Der Sportplatz der Erich-Kästner-Grundschule ist durch einen Zaun zweigeteilt. Ein Teil kann nur von der Schule genutzt werden, der andere ist als Bolzplatz bis 22 Uhr öffentlich begehbar. Er werde täglich von Jugendlichen zum Fußballspielen genutzt, erzählt eine Anwohnerin beim Stadtteilspaziergang auf dem Süplinger Berg. „Das Schlimme ist der Lärm. Die jungen Männer schreien viel herum – und das bis in die späten Abendstunden“, so die Anwohnerin. Auch Müll würden sie hinterlassen, Glasscherben müsse der Hausmeister der Kästner-Schule vor jedem Sportunterricht auch auf dem nichtöffentlichen Teil des Sportplatzes aufsammeln, ergänzt Schulleiterin Ute Lehrmann.

„Wir können etwas für den Lärmschutz tun und aufpassen, dass die Nutzungsordnung eingehalten wird. Viel mehr ist leider nicht möglich“, antwortet Haldenslebens stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Wendler. Gemeinsam mit Vertretern des Ordnungsamtes und anderer Behörden der Stadt sowie Polizisten und dem Quartiersmanager des Süplinger Berges, Sebastian Lopitz, begleitet sie die Bürger zu Problemschwerpunkten in dem Haldensleber Stadtteil.

So macht die Delegation auch an einem ehemaligen Löschwasserteich zwischen Waldring und Alvenslebener Landstraße Halt. Dieser, so erzählt der Haldensleber Mario Schulz, habe vor einigen Jahren desaströs ausgesehen. So sei Angeln in dem Gewässer verboten – illegale Angler seien von der Polizei verscheucht worden. Die Fische hätten sich dann aber unaufhörlich vermehrt. Dazu seien Pflanzen wild gewuchert, alles habe damit geendet dass Fische in großer Zahl verendeten. Nachdem Mario Schulz das Problem damals der Stadt gemeldet hatte, seien der Teichzulauf gereinigt und die Pflanzen beschnitten worden. „Jetzt sieht es aber bald wieder genauso aus, wie damals“, sagt Schulz. Er erfährt bei der Begehung, dass die Stadt Eigentümer des Teiches ist und schlägt vor, einen Angelverein ins Boot zu holen, der das Gewässer nutzen und sich um Tiere und Pflanzen kümmern könne. Die Anregung nimmt Sabine Wendler auf und erklärt, dass es das Beste sei, den Teich zur Pflege zu übergeben.

Ein weiteres großes Ärgernis für Anwohner des Waldrings: Ein Sperrmüllhaufen, der immer größer wird. Dieses Problem sei laut Ordnungsamt leider verbreitet. Denn nur angemeldeter Sperrmüll, und nicht unangemeldet dazugestellter, werde abgeholt.

Ein Problem sei einer Anwohnerin zufolge auch ein Straßenübergang, der am Ende des Plattenfußwegs über den Waldring führt. „Schon beim Stadtteilspaziergang vor zwei Jahren haben wir erzählt, dass ältere Leute mit ihrem Rollator in den Fugen hängenbleiben“, berichtet die Haldensleberin mit Blick auf das Kopfsteinpflaster. „Seitdem ist aber nichts passiert“, sagt sie. Die Stadt habe sich die Stelle angesehen, erläutert Holger Waldmann, Leiter des Bauamtes. Das Kopfsteinpflaster könne nicht beseitigt werden, weil dann die Schutzfunktion eines sichtbaren Übergangs nicht mehr gegeben sei. Polizeioberkommissar Volker Rauhut schlägt vor, wenigstens in der Mitte einen breiteren Streifen des Kopfsteinpflasters zu entfernen, zu asphaltieren und einzufärben.

Ein Problem, so erläutert Anwohner Wilfried Panksi, würden auch Glascontainer in der Nähe des Einkaufsmarktes am Waldring darstellen. Unmittelbar vor den Containern sind zwar Pkw-Parkplätze ausgewiesen. Doch dort würden häufig Lastwagen stehen, sodass Bürger keine Möglichkeit zum Parken hätten, wenn sie Glas wegwerfen wollten. „Man könnte doch die Behälter ein Stück nach hinten auf den großen Parkplatz versetzen“, hat Wilfried Panksi schon eine Lösung parat. Er habe bereits mit Müllwagenfahrern gesprochen, die die Glascontainer regelmäßig leeren. „Für sie wäre das Abholen so auch einfacher“, sagt der Haldensleber.

Für Redebedarf sorgt auch eine Hundeauslaufwiese, die sich am Waldrand hinter einem Häuserblock am Waldring befindet. Dass dort früher einmal ein Spielplatz war und nun eine Fläche, auf der Hunde frei laufen, stört eine Anwohnerin. „Können Sie nicht einen Zaun darum ziehen?“, fragt sie. Zudem wollten Bürger wissen, warum an der Hundewiese keine Hundekotbeutel vorgehalten werden. An vielen Stellen in der Stadt, so hieß es von Ordnungsamtsmitarbeiter Sebastian Wilfert, seien Behälter mit solchen Beuteln wieder weggenommen worden, weil die Tüten in großen Mengen geklaut worden seien. Dabei seien sie im Rathaus kostenfrei für Hundebesitzer erhältlich.

Die Anregung, dass Quartiersmanager Sebastian Lopitz zu seinen Sprechzeiten auf dem Süplinger Berg ebenfalls die Tüten bereitstellt, wird positiv aufgenommen. Er ist jeweils am ersten und dritten Montag im Monat von 14.30 bis 17.30 Uhr bei Kids & Co. anzutreffen.