Ortsteile Wo Haldensleben investiert
Die Stadt Haldensleben investiert kräftig in ihre Ortsteile. Am meisten Geld fließt nach Hundisburg.
Haldensleben l Es war eine knappe Entscheidung: Nur 54 Prozent der Wähler votierten beim Bürgerentscheid 2013 für die Eingemeindung Süplingens. Viele waren offenkundig skeptisch, ob der Ort samt seines Ortsteils Bodendorf von den Entscheidungen im Haldensleber Rathaus profitieren werde.
Heute, so berichtet Süplingens Ortsbürgermeister Karsten Ulrich, sei von dieser Skepsis im Ort kaum noch etwas zu spüren. Ulrich war damals für die Eingemeindung. Heute sieht er sich bestätigt, dass es die richtige Entscheidung war. „Aus meiner Sicht hat Süplingen davon profitiert“, betont der Ortsbürgermeister. Sein wichtigstes Argument: der Neubau der Kita Wirbelwind. Im Juni soll sie fertig sein und bis zu 50 Kindern Platz bieten. Kostenpunkt für die Kommune: knapp eine Million Euro. Grundsätzlich ist mit Blick auf die von der Stadtverwaltung zusammengerechneten Investitionssummen seit 2014 festzustellen: Die Ortsteile kommen gut weg. Mit rund 32 Millionen Euro gibt die Stadt die Gesamt-investitionssumme bis 2019 an, davon seien rund 6 Millionen Euro in die Ortsteile geflossen. Das entspricht einem Anteil von knapp 19 Prozent. In den Ortsteilen wohnen aber nur etwa 16 Prozent der Bürger der Kommune. Es wurde also pro Kopf mehr in die Ortsteile investiert als in den Rest der Stadt.
Vergleicht man die Investitionen in die einzelnen Ortsteile, werden große Unterschiede ersichtlich. Am schlechtesten kommt Uthmöden dabei weg. Pro Kopf hat die Stadt hier seit 2014 nur rund 860 Euro investiert. Stadtsprecher Lutz Zimmermann wendet dazu jedoch ein, dass die Investitionen der Stadt eben „nicht nach einem Pro-Kopf-Schlüssel“ vergeben würden. Grundsätzlich achte die Stadtverwaltung bei den Haushaltsplänen zwar schon auf eine Gleichbehandlung. Der Bedarf in den Ortsteile sei aber unterschiedlich. Der Stadtsprecher nennt ein Beispiel: „Uthmöden hat keine Kita, die meisten Kinder aus diesem Ortsteil besuchen die Kita im Nachbarort Satuelle. Diese Kita wurde in den letzten Jahren aufwendig saniert. Die Investitionen tauchen aber statistisch nur bei Satuelle auf.“
Satuelle hat in den vergangenen Jahren nach Hundisburg pro Kopf am meisten von kommunalen Investitionen profititiert. Ortsbürgermeister Mario Schumacher überrascht das nicht, sogleich verweist er auf die Sanierung der Kita Birkenwäldchen im Ortsteil. In den vergangenen sechs Jahren hat die Stadt dort rund 770.000 Euro investiert. Es ist mit Abstand die größte kommunale Investition in Satuelle. Schumacher zeigt sich grundsätzlich zufrieden mit der Entwicklung des Ortsteils, es gebe aber durchaus noch einiges tun. Als wichtige Projekte der kommenden Jahre nennt er den Umbau des Feuerwehrgerätehauses, Radwege entlang der Hauptstraße sowie das neue Baugebiet am Bahnhofsweg.
Auch in Hundisburg gibt es eine herausragende Investition der vergangenen Jahre. Rund 1,4 Millionen Euro hat die Stadt seit 2014 ins Schloss gesteckt. Würde man diesen Betrag heausrechnen, hätte der Ortsteil die geringste Pro-Kopf-Investition aller Ortsteile.
In Wedringen gibt sich Ortsbürgermeister André Wiklinksi trotz der zuletzt vergleichsweise geringen kommunalen Pro-Kopf-Investition zufrieden. Die Feuerwehr sei mittlerweile „gut ausgestattet“, sagt er. Zuletzt hat die Stadt rund eine halbe Millionen Euro ins Gerätehaus investiert. Außerdem tauche die wichtigste Investition für die Wedringer in dieser Statistik gar nicht auf, betont Wiklinski. Für die Umgehungsstraße B 71n gibt der Bund mehr Geld aus als Stadt insgesamt seit 2014 investiert hat.