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Projekt Schüler wollen beim „Ankommen“ helfen

Das Haldensleber Prof.-Friedrich-Förster-Gymnasium möchte „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ werden.

Von Jens Kusian 10.10.2015, 01:01

Haldensleben l „Wir haben zwar schon zum Ende des vergangenen Schuljahres mit dem Projekt ,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ begonnen, doch jetzt soll es richtig losgehen!“, stimmen Rebekka Grotjohann und Lena Steinhauer die Klassensprecher bei der ersten Schülerratssitzung im neuen Schuljahr ein. Die beiden 16-Jährigen sind mit Schulsozialarbeiterin Kathrin Stempel und Lehrer Hans-Christian Buhtz die treibende Kraft hinter dem Schultitel-Vorhaben.

Unterstützung bekommen sie dabei von Florian Ohrdorf. Der ehemalige Förster-Schüler hat sich in seiner Studienabschlussarbeit mit der Integration von Asylbewerbern in Sportvereinen, speziell im Haldensleber Sportclub (HSC), beschäftigt. Und er ist dabei zu dem Schluss gekommen, dass eine solche Integration häufig daran scheitert, dass Asylbewerber den Mitgliedsbeitrag für den Sportverein nicht aufbringen können.

Genau an dieser Stelle bringen sich die Gymnasiasten auf dem Weg zur „Schule ohne Rassismus“ ins Spiel. „Wir planen eine Partnerschaft mit dem HSC“, erklärt Rebekka. Über Spendenläufe und Sponsorensuche sollen die Mitgliedsbeiträge aufgebracht werden, damit Asylbewerber künftig beim HSC mitkicken können. „Fußball ist der einfachste Weg, sie zu integrieren“, so Ohrdorf.

Darüber hinaus sollen die Gymnasiasten helfen, Flyer für die Asylbewerber in verschiedene Sprachen zu übersetzen, damit sie überhaupt den Weg zum HSC finden. „Vielleicht können wir Schüler den Flüchtlingen ja auch so eine Art Deutschstunde anbieten. Dabei sollte es aber weniger um die Sprache als vielmehr um ganz einfache Alltagsdinge gehen“, hat auch Xandra Hecker eine Idee, wie bei der Integration geholfen werden könnte.

„Natürlich sind Flüchtlinge ein aktuelles Thema, aber darum geht es bei ,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ nicht vordergründig. Aber wir erweitern damit auch unseren Horizont. Schule soll Bildung vermitteln, und auch das gehört dazu“, sagt Rebekka. Und mit diesem einen Projekt sei es nicht getan, sollte das Gymnasium den Titel verliehen bekommen. „Das ist für uns auch Verpflichtung, in jedem Jahr ein Projekt zu initiieren“, macht Lena deutlich.

Wenn es so läuft, wie es sich der Schülerrat vorstellt, dann soll der HSC auch Pate für den Titel werden. Dazu sind allerdings noch einige Gespräche notwendig. Und viele Unterschriften. „70 Prozent der Schüler müssen mit ihrer Unterschrift bekunden, dass wir ,Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage‘ sein wollen“, erklärt Lena.