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Stadt investiert 250.000 Euro für Restaurant-Sanierung

Das Restaurant auf Schloss Hundisburg sucht ab sofort einen neuen Betreiber. Zudem soll es aufwändig saniert werden.

Von André Ziegenmeyer 09.02.2016, 00:01

Hundisburg l „Mit dem bisherigen Pächter gab es eine einvernehmliche Vertragsauflösung zum 31. Januar“, informiert Joachim Hoeft. Er ist der Vorsitzende des Vereins Kultur-Landschaft Haldensleben-Hundisburg. Dieser ist für die Verpachtung des Restaurants zuständig. Auch wenn sich das Schloss im Besitz der Stadt befindet.

Über die Suche nach einem neuen Betreiber wurde bereits eine Weile diskutiert. Jetzt ist die Ausschreibung veröffentlicht. Sie findet sich unter anderem im Internet auf www.haldensleben.de sowie auf www.schloss-hundisburg.de.

„Der bisherige Pächter ist 1999 eingestiegen“, informiert Joachim Hoeft. Damals ging das Schlossrestaurant in Betrieb. „Er hat die ganze Zeit über durchgehalten – auch, als hier massiv umgebaut wurde. Das ist eine Leistung“, blickt Dr. Harald Blanke, der Leiter der Schloss- und Gartenverwaltung, zurück.

Doch auch auf den neuen Pächter wartet eine Herausforderung. Sie könnte sich zugleich als Chance erweisen. Denn die Stadt will die Räumlichkeiten des Schlossrestaurants umfassend sanieren. Die Arbeiten sollen in der zweiten Jahreshälfte 2016 beginnen. „Der neue Pächter fängt im Altzustand an, macht die Bauphase mit ihren Einschränkungen mit“, umreißt Joachim Hoeft den Plan. Im Gegenzug erhalte er für das laufende Jahr „sehr günstige Konditionen“ und anschließend frisch sanierte Räumlichkeiten.

Die für die Arbeiten veranschlagte Summe spricht für sich. Laut Harald Blanke hat die Stadt Haldensleben rund 92.000 Euro in ihren Haushalt eingestellt. Aber das ist nur der Eigenanteil. Die Gesamtkosten sollen sich laut Holger Waldmann, dem stellvertretendem Haldensleber Bauamtsleiter, auf rund „250.000 Euro brutto“ belaufen.

Dafür hofft die Stadt auf Mittel aus dem Förderprogramm „Leader“. Grundlage der Kalkulation ist eine Förderquote von zirka 75 Prozent. „Zur Zeit werden die erforderlichen Antragsunterlagen einschließlich Kostenberechnung erarbeitet“, erläutert Holger Waldmann.

Hinter all dem steht der Gedanke, dass der neue Pächter an der Planung beteiligt werden soll. So kann er seine Ideen und Wünsche mit einfließen lassen. Einige Punkte sind aber auch so schon fest geplant. Unter anderem soll der Gästebereich baulich deutlicher vom Servicebereich getrennt werden.

Gesucht wird ein Anbieter mitteleuropäischer Küche. „Dabei beschränken wir uns aber bewusst nicht nur auf die deutsche Küche“, so Joachim Hoeft. Insgesamt wolle man versuchen, die Gastronomie der gestiegenen Zahl der Besucher sowie deren gestiegenen Ansprüchen anzupassen. Künftig solle das Restaurant ganzjährig zu festen Zeiten offen stehen – und zwar an mindestens fünf Tagen pro Woche. „Der Standort gibt das her“, ist sich Harald Blanke sicher. „Wenn ein gutes Konzept dahinter steht und es gutes Essen gibt, ist ein ganzjähriges Angebot möglich“, so der Leiter der Schloss- und Gartenverwaltung. Hinzu kommen die Vorteile des besonderen Standorts: „Das Schloss ist mit seinen historischen Garten- und Parkanlagen eine der meistbesuchten touristischen Sehenswürdigkeiten der Region und Teil des Landesprojekts Gartenträume. Hundisburg liegt darüber hinaus an der Straße der Romanik und am Aller-Elbe-Radweg (....)“, heißt es beispielsweise in der Ausschreibung.

Der neue Vertrag soll eine Laufzeit von fünf Jahren haben. Der Zeitrahmen ist allerdings eng gesteckt. Pacht-Interessenten können sich bis zum 18. März melden. Der Förderantrag muss aber bereits am 1. März der zuständigen Stelle vorliegen. Der erste Interessent sei jedoch schon da gewesen, informiert Harald Blanke.

Gleichzeitig hebt er hervor, dass die Arbeiten an Schloss Hundisburg mit der Sanierung des Restaurants eine neue Qualität erreicht hätten. Nach dem reinen Wiederaufbau sei man nun dabei angelangt, die bereits hergerichteten Räume zu erneuern. „Dabei können wir die bisher gemachten Erfahrungen einfließen lassen“, hält Joachim Hoeft fest, der zugleich die bisher gute Zusammenarbeit des Vereins, der Schlossverwaltung und der Stadt Haldensleben hervorhebt.