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Straßenverkehr Ärger wegen Rasern in Rätzlingen

Immer wieder gibt es Ärger wegen den Rasern auf der Everinger Straße in Rätzlingen. Nun soll es einen Vororttermin geben.

Von Anett Roisch 07.09.2019, 01:01

Rätzlingen l Es gibt wohl kaum eine Sitzung des Rätzlinger Ortschaftsrates, bei der die Everinger Straße kein Thema ist. So war es auch am Donnerstagabend, 5. September. Ein Anwohner der Everinger Straße/Gehrendorfer Weg berichtete, dass im Frühjahr ein Autofahrer in seinen Jägerzaun gefahren war und nun im Sommer ein Transporter, der von der Fahrbahn abgekommen ist, den Grenzstein umgefahren hat. „Der Transportfahrer ist einfach abgehauen. Ich habe noch den großen Kotflügel von der Straße runter genommen, damit niemand zu Schaden kommt. Das war gegen 17 Uhr. Da hätten auch Kinder auf dem Fußweg sein können. Kann man da nicht die Geschwindigkeit auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzen?“, fragte der Rätzlinger.

„Wir haben schon oft den Antrag auf Geschwindigkeitsbegrenzung eingereicht und schriftlich eine Ablehnung bekommen“, bedauerte Rätzlingens Ortsbürgermeister Udo Müller (UWG Feuerwehr). Selbst die Tatsache, dass von der Everinger Straße aus der Weg zur Kindertagesstätte führt, wäre nicht ausschlaggebend. „Der Abstand des Kindergartens zur Everinger Straße ist zu groß, um die 30er-Begrenzung zu bekommen“, heißt es in der Begründung.

Uwe Rothmann (UWG Feuerwehr), Mitglied des Ortschaftsrates, erzählte, dass er zur Problematik Kontakt mit dem Verkehrssicherheitsberater der Polizei Volker Rauhut aufgenommen hat. „Es wird dort keine 30er-Zone und auch keine Fahrbahnverengungen geben, die Voraussetzungen sind dafür nicht gegeben“, so Rothmann.

„Eigentlich sollte der grundhafte Ausbau der Landesstraße 20 und 24 schon längst erfolgen. Jetzt ist wieder nur eine Deckensanierung geplant“, stellte Müller anhand der Unterlagen verärgert fest. Die Landesstraßen wurden in der Ortslage Rätzlingen wegen fehlender Geldmittel in der Vergangenheit nur saniert. „Es war damals eine feste Zusage, dass mit einer Sanierung nur die Zeit überbrückt werden soll. Man versprach uns, dass diese Straßen beim nächsten Mal grundhaft ausgebaut werden. Es kann nicht sein, dass sich diese Planung einfach in Luft auflöst. Nur eine Sanierung macht keinen Sinn“, schilderte Müller.

Anwohner Werner Tietge bemängelte, dass die Traktorfahrer ihre Ladungen nicht mit Planen absichern und Mais- und Strohreste durch die Gegend fliegen und in der Gosse landen.

Anwohner Peter Fäsche wollte wissen, ob es Neuigkeiten wegen der geplanten Aufpflasterung zur Verkehrsberuhigung des Stanitzenweges gibt. Der Weg, der hauptsächlich von landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt wird, führt auch auf die Everinger Straße. „Ganze Konvois von Lastern und Traktoren mit Anhänger fahren so schnell, dass der ganze Dreck auf die Grundstücke der Anlieger fliegt, da kann man gar nicht draußen sitzen“, beschrieb Fäsche.

Der Ortsbürgermeister sagte dazu, dass Ingolf Kollmeyer, der im städtischen Amt für die Tiefbauarbeiten verantwortlich ist, um einen Vororttermin bittet. „Wenn es einen Termin gibt, bin ich da“, versicherte Fäsche.

Müller las eine Antwort der Verwaltung vor: „Auf Grund von drei Unfällen auf der Everinger Straße und der Lage zur Kita plant die Straßenverkehrsbehörde vom Landkreis und die Polizei für den 18. September in Verbindung mit der Befahrung des Kreisgebietes eine Ortsbesichtigung."