König der Löwen faucht in Brüder-Grimm-Schule

Calvörde l „Wir schauen uns heute meine neue Schule an“, verkündet Melina Hebekehr und steigt voller Neugier die Treppe zum Schulhaus hinauf. Gleich hinter der schweren offenen Tür der Sekundarschule „Brüder Grimm“ begrüßen Katharina Knauf und Marianne Freyhold vom Förderverein der Schule die Besucher, verweisen auf die verschiedenen Angebote des Tages und informieren über die Vereinsarbeit.

„Wir fördern Projekte der Schule. Wir unterstützen finanziell zum Beispiel die Klassenfahrten. Jetzt soll gleich neben dem grünen Klassenzimmer ein Ofen zum Pizzabacken entstehen. Dafür sammeln wir Spendengelder“, erklärt Vereinsvorsitzende Katharina Knauf. „Außerdem wollen wir neue Mitglieder werben. Vielleicht sind ja die Eltern der neuen Fünftklässler interessiert. Unsere Mitglieder zahlen nur einen Euro im Monat“, ergänzt Marinne Freyhold.

Der Verein wurde 2004 gegründet und hat derzeit etwa 60 Mitglieder. Das sind nicht nur Eltern, sondern auch Calvörder, die sich mit der Schule verbunden fühlen.

Viele Eltern sind mit ihren Kindern zum Tag der offenen Tür gekommen, um sich über die Angebote und Anforderungen der Schule zu informieren. Schüler und Lehrer stehen ihren Gästen Rede und Antwort. „Nach der ersten Prognose werden wir wieder zwei 5. Klassen zusammen bekommen“, erklärt Friedhelm John, stellvertretender Leiter der Schule, in der über 200 Kinder und Jugendliche unterrichtet werden.

Auf ihrem Streifzug durch die Etagen und Räume können die Gäste viel entdecken und auch ausprobieren. Vor allem mit Experimenten und Vorführungen locken die Lehrer und Schüler die jüngeren Gäste.

„Wie bei der Spielzeugeisenbahn macht ein Transformator aus den 220 Volt, die aus der Steckdose kommen, weniger Volt. Ähnlich ist es beim Ladekabel vom Handy“, erklärt Physiklehrerin Andrea Bortfeldt der Grundschülerin Jennifer Mathiscig, die ihre große Schwester Jessica begleitet. „Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich in die Calvörder Schule oder in Haldensleben zur Evangelischen Sekundarschule gehe“, gesteht Jessica.

Neben den vielen Informationen gibt es in der Aula eine Musicalaufführung. Die Lehrerinnen Heide Sämisch und Ute Nothnagel hatten die Regie übernommen und an drei Projekttagen eine verkürzte Variante vom Musical „König der Löwen“ mit den Kindern einstudiert.

Tanzlehrerin Viola Bode aus Helmstedt kam zur Verstärkung und brachte den Darstellern Tanzschritte bei. Kostüme, Kulisse und Masken waren entstanden. „Auf der Bühne zu stehen, das ist einfach toll“, beschreibt Fiona Bayer, die sich mit Sarah Thiem die Hauptrolle des Löwens Simba teilt.

Beim Lied „Hakuna Matata“ bringen die Dschungeltiere dem jungen Simba ihre sorgenfreie Lebensphilosophie bei. Der Spaß am Singen und Tanzen ist den Darstellern anzumerken. Das Publikum gibt tosenden Beifall. „Ihr ward alle Spitze“, lobt Musiklehrerin Ute Nothnagel nach dem Schlussapplaus alle Darsteller, denn jeder von ihnen hatte seine wichtige Rolle zu spielen – ob als Elefant, als Affe, als Zebra, als Antilope oder als bunter Vogel.

„Das Musical-Projekt hat großen Spaß gemacht. Ja, gern würden wir es noch mal öffentlich aufführen“, gestehen die jungen Laiendarsteller. Joyce Baumgärtner aus Grauingen kann sich gut vorstellen, das nächste Schuljahr in Calvörde zu verbringen. „Dann werde ich sicher auch mal bei einer Musicalaufführung mitmachen“, blickt sie voraus. Auch Melina Hebekehr ist begeistert von der Schule. „Gut ist, dass ich dann zu Fuß zur Schule gehen kann“, zieht die Calvörderin zufrieden Bilanz.