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Tiefbau Bösdorfer wegen Erdlöcher stinksauer

Eigentlich sollten die Erdlöcher an den Straßen in Bösdorf schon längst wieder geschlossen sein. Dies ist aber noch nicht geschehen.

Von Anett Roisch 17.08.2018, 01:01

Bösdorf l „Im April diesen Jahres sollten die Tiefbauarbeiten in Bösdorf bereits beendet sein. Jetzt haben wir August. Überall sind noch Löcher, die geschlossen werden müssen. Wir sind stinksauer“, sagte Bösdorfs Ortsbürgermeister Georg Ohrdorf (parteilos) bei der Sitzung des Ortschaftsrates am Dienstagabend. „Fertig sein? Heißt das, dass wir funktionstüchtige Anschlüsse in den Häusern haben?“, hakte Helga Willecke, Bewohnerin von Bösdorf, nach. „Ja, im April 2018 sollte das so sein – laut meiner Information“, betonte Ohrdorf verärgert.

„Ich weiß gar nicht, ob die Entscheidung richtig war, dieses Breitbandnetz zu nehmen, weil wir in den letzten vier Wochen ja schon zwei Tage einen Ausfall hatten. Das heißt, wir hatten kein Internet und kein Telefon. Wir überlegen schon, zum Schmalband zurück zu kehren. Warum reißt das Kabel andauernd?“, fragte Erhard Heinze (UWG), Mitglied im Ortschaftsrat.

In Bösdorf hatte die Avacon schon vor der Maßnahme der Kommune festgelegt, ein eigenes Netz für Breitband zu errichten. Die Avacon vermietet das Netz an die Wobcom GmbH aus Wolfsburg. Diese Maßnahme findet außerhalb der kommunalen Strategie statt. Alle anderen Ortsteile der Einheitsgemeinde beteiligen sich an der Breitbanderschließung unter der Federführung der Arbeitsgemeinschaft Breitband des Landkreises Börde. Im gesamten Ort fanden in den letzten Wochen umfangreiche Tiefbaumaßnahmen, die der Stromversorger Avacon durchführt, statt. Es galt, etwa 6000 Meter Glasfaserkabel zu verlegen. Bereits 2016 wurden im Zuge von Sanierungsarbeiten im Stromnetz erste Leerrohre für Glasfaserleitungen in Bösdorf verlegt. „Wir mussten damals hier einige Stromanschlüsse sanieren. In diesem Zusammenhang haben wir gleich das Leerrohr für Breitband mitverlegt, um den kompletten Ort mit Glasfaser zu erschließen“, erläuterte Heiko Kusch, Projektleiter des Stromversorgers. Ende Juni wurden an der Rätzlinger Straße die ersten Glasfaserkabel durch die Leerrohre geschoben. Ende Juli sollten die Tiefbauarbeiten ursprünglich im gesamten Ort abgeschlossen sein.

„Die Bauarbeiten in Bösdorf haben sich leider auf Grund unvorhergesehener Ereignisse verzögert. Bei den Arbeiten ist eine sogenannte Erdrakete kaputt gegangen, die dringend für die Tiefbauarbeiten benötigt wird. Eine Ersatzbeschaffung beziehungsweise die Reparatur war leider nicht kurzfristig möglich“, erklärte Corinna Hinkel, Pressesprecherin der Avacon.

Hinzu kam – nach den Ausführungen der Pressesprecherin, dass durch die Unwetter in den letzten Wochen eine erhöhte Anzahl Störungen im Netz waren, die vorrangig mit zusätzlichem Personal bearbeitet werden mussten. „Wir bedauern die Verzögerung sehr, hoffen aber, die Arbeiten Ende August abzuschließen“, sagte Corinna Hinkel.

Ursache für die Internet- und Telefonstörung sei eine Beschädigung des Glasfaserkabels. „Bei Leitplankenarbeiten wurde leider die Leitung durchtrennt. Bei der Entstörung kam es zudem noch zu einem Folgefehler in der Systemtechnik, so dass die Kunden erst am Nachmittag des Folgetages Telefon und Internet wieder nutzen konnten“, schilderte die Presse- sprecherin des Energieversorgers.