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Tourismus Welche Schilder braucht Haldensleben?

Die Hinweistafeln an den Straßen in Haldensleben (Landkreis Börde) sind vielfältig. Aber sind auch für Touristen genug Wegweiser da?

09.09.2020, 23:01

Haldensleben l Wer über die Bundesstraße 71 in die Stadt fährt, wird durch Schilder am Straßenrand umfänglich informiert. Werbeschilder von Bauunternehmen, Restaurants und Firmen, Verkehrszeichen, Ortsschilder, auch die unter der Straße durchfließende Beber hat eine Hinweistafel. Ausgeschildert ist außerdem der Althaldensleber Sportplatz (in grün) und die Straße der Romanik (rot).

Weiter auf der Magdeburger Straße Richtung Innenstadt findet sich dann noch ein weißer Wegweiser zur „Stadtwerke Information“; grün sind die Schilder für die verschiedenen Hotels der Stadt, braune Pfeile weisen zum Mehrgenerationenhaus EHFA, zur Kulturfabrik, zum Museum. Insgesamt richten sich an den Autofahrer stadteinwärts vom Ortseingang an der B 71 bis zum Marktplatz mehr als 70 Schilder.

Wer allerdings das Schloss Hundisburg sucht, muss ganz genau hinschauen. Lediglich ein abgeknicktes, grünes Schild in Wedringen trägt ein Schloss-Symbol. „Achten Sie auf unsere grünen Info-Schilder!“, steht dazu darauf geschrieben. Doch auf der Strecke bis zum Hundisburger Schloss über Althaldensleben wird es kein anderes Hinweisschild mehr geben.

Eben das kritisiert die Bürgerbewegung HDL. In einem Antrag der Stadtratsfraktion heißt es: „Es fehlen durchgängige Hinweise und Richtungsschilder zum Landschaftspark Althaldensleben, dem Barockgarten Hundisburg, dem Stadtpark, dem Alten Friedhof, dem Erlebnispfad an den Ohrewiesen und am Papenberg, zu den Großsteingräbern und anderen Zielen“. Die Fraktion fordert eine Erneuerung und Ergänzung der touristischen und naturräumlichen Sehenswürdigkeiten. Die Orte, an denen das geschehen soll, sind in dem Antrag auch schon benannt: Am Bahnhof, am Markt, am Hagentorplatz sowie am Kreisverkehr Bornsche Straße sollen nach Vorstellung der Fraktion Schilder aufgestellt werden. Außerdem soll die gerade neu gestaltete „Ottokreuzung“ Hinweistafeln bekommen, ebenso alle Ortsteile und der Aller-Elbe-Radweg.

Diskutiert wurde die Forderung am Dienstagabend im Wirtschaftsausschuss. „Wir haben das Gefühl, es wird zu wenig Werbung für unsere Stadt betrieben“, unterstrich Stadträtin Doris Trautvetter von der Bürgerbewegung das Anliegen ihrer Fraktion.

Lutz Zimmermann, Chef der städtischen Marketingabteilung, führte daraufhin aus, welche Beschilderung es in der Stadt gibt. Er verwies auf das grüne Wegeleitsystem für den Autoverkehr, insgesamt 65 Schilder würden hier auf Orte wie das Krankenhaus oder das Stadion hinweisen. Hinzu kämen 200 Schilder für den Radverkehr, zusätzlich gebe es Infotafeln an den Sehenswürdigkeiten und Infostelen für Bodendenkmale. Ein Fußgängerleitsystem weise Ziele in der Innenstadt aus. Demnächst sollten außerdem 20 Schilder für Großsteingräber aufgestellt werden, berichtete Zimmermann. Zusammen genommen käme die Stadt so bereits auf mehrere hundert Schilder.

Für den Unterhalt dieser Beschilderungssysteme muss die Stadt laut Zimmermann demnächst ohnehin mehr Geld ausgeben. „Wir haben viel mit Vandalismus zu kämpfen“, berichtete Zimmermann. In der Vergangenheit habe die Stadt jährlich für rund 3000 Euro ihre Schilder erneuert. Dieser Betrag reiche nun aber nicht mehr aus. Zukünftig sollen 5000 Euro jährlich bereitstehen. Stadtkämmerin Sabine Wendler betonte dazu die „Notwendigkeit“ der Erhöhung dieses Postens im Haushalt, trotz der finanziell schwierigen Situation. Damit könne die Stadt lediglich den „Status quo aufrechterhalten“.

Die Stadtfinanzen waren dann auch der Grund, weshalb einige Ausschussmitglieder am Dienstagabend ihre Ablehnung signalisierten. Schlussendlich einigte sich das Gremium darauf, aus der Forderung einen Prüf-Antrag zu machen. Die Stadtverwaltung soll nun lediglich prüfen, ob die Beschilderung ergänzt wird. Der Beschluss dafür war einstimmig. Nun muss noch der Stadtrat zustimmen. Er tagt am kommenden Donnerstag.