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Umbaumaßnahme Ersatz für Penny ist vom Tisch

Der Penny-Markt in Althaldensleben schließt. Für gut sechs Monate gibt es dann in dem Stadtteil keinen Supermarkt mehr.

Von André Ziegenmeyer 29.01.2019, 00:01

Althaldensleben l „Am 2. Februar 2019 um 16 Uhr wird diese Filiale wegen umfangreicher Baumaßnahmen für zirka ein halbes Jahr geschlossen“: So verkündet es ein Zettel an der Eingangstür. Die Pläne dafür liegen schon länger auf dem Tisch, jetzt wird es ernst. Wie ein Vertreter der Penny Markt GmbH mitteilte, soll das Gelände am Mittwoch, 6. Februar 2019, dem zuständigen Bauunternehmer übergeben werden. Aller Voraussicht nach würden die Arbeiten dann zeitnah beginnen. Der bestehende Markt nebst Außenanlagen soll abgerissen beziehungsweise zurückgebaut werden.

Anschließend werde eine neue, modernere und unwesentlich größere Filiale entstehen. Die Beheizung des neuen Objektes werde ausschließlich durch die Abwärme der Kühlanlagen erfolgen, so dass auf fossile Brennstoffe verzichtet werden könne. Durch den Einsatz von LED-Beleuchtung in der Filiale und auf dem Parkplatz solle Energie gespart werden. In einem Anbau von 140 Quadratmetern Größe mit separatem Eingang werde sich nach dem Neubau ein Bäckerei-Café befinden.

Wie der Unternehmensvertreter mitteilte, sollen Rück- und Neubau bis September abgeschlossen sein. Ob der Markt dann auch gleich öffne, müsse der Bauverlauf zeigen. „Es kann immer vorkommen, dass sich die Arbeiten verzögern“, hieß es. Auch das Umfeld des Marktes soll aufgewertet werden. Eine Vertreterin der Penny Markt GmbH hatte bereits in der Vergangenheit mitgeteilt, dass die Stellplätze breiter werden sollen. Die Stadt hatte sich wiederholt dafür ausgesprochen, die Attraktivität des Platzes zu erhöhen. Wie der Vertreter der Penny Markt GmbH mitteilte, gebe es zur Gestaltung des Geländes Gespräche mit der Stadtverwaltung. Es sei aber noch zu früh, um konkrete Ergebnisse mitzuteilen.

Da der Penny der einzige Supermarkt in Althaldensleben ist, hatten sich Bürger einen Ersatzmarkt für die Dauer des Neubaus gewünscht. Hierzu erklärte der Unternehmensvertreter, dass so etwas grundsätzlich denkbar sei, falls eine Immobilie mit geeigneter Größe und Ausstattung zur Verfügung stehe. Das sei in Althaldensleben aber leider nicht der Fall. Eine Zeltlösung oder Ähnliches sei nicht machbar. Der Aufwand sei in solchen Fällen zu groß, um Energie- und Wasserversorgung zu gewährleisten und den Arbeitsschutz-, Lärmschutz- sowie Hygiene-Anforderungen gerecht zu werden.

Auch im Stadtrat war die Schließung des Supermarktes bereits Thema. Rainer Schulze von der „Fraktion“ hatte für die November-Sitzung einen Antrag gestellt. Demnach sollte die Stadtverwaltung prüfen, ob es während der Penny-Schließung für ältere und gehbehinderte Althaldensleber zu Problemen bei der Versorgung mit Dingen des täglichen Bedarfs kommen könne. Für diesen Fall solle die Stadt unter anderem untersuchen, ob die Einrichtung eines Shuttles denkbar sei. Im Wirtschafts- und Finanzausschuss kam der Vorschlag auf, die Machbarkeit eines solches Angebotes für alle Ortsteile zu prüfen - und zwar nicht nur für die Zeit der Penny-Schließung, sondern dauerhaft. Diese Idee wurde einstimmig befürwortet.

Dazu erklärte gestern Andreas Radeck von der städtischen Presseabteilung, dass es derzeit eine Fragebogen-Aktion gebe. Die Verwaltung habe im gesamten Stadtgebiet rund 1300 Bürger im Alter ab 65 Jahren ermittelt und angeschrieben. Sie seien zunächst über zur Verfügung stehende Buslinien und die aktuellen Kartenpreise informiert worden.

Zusätzlich würden zu dem Schreiben drei Fragen gehören: Ob die Senioren Schwierigkeiten hätten, die Lebensmittelmärkte der Stadt für die Dauer der Penny-Schließung zu erreichen? Ob sie ausschließlich auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind? Ob sie „darüber hinaus Bedarf sehen, sie bei der Sicherstellung ihrer Versorgung mit Gütern des täglichen Verbrauches zu unterstützen“? Bis Freitag, 1. Februar, könnten die Fragebögen zurückgeschickt oder persönlich im Bürgerbüro abgegeben werden.