1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Zerstörungswut in Rottmersleben

Vandalismus Zerstörungswut in Rottmersleben

Eine Reihe von Zerstörungen hat es in Rottmersleben gegeben. Höhepunkt war der Einbruch in die derzeit leerstehende Schule.

Von Constanze Arendt-Nowak 26.01.2018, 00:01

Rottmersleben l Rottmerslebens Ortsbürgermeister Hans-Eike Weitz ist für seine Ideen bekannt und hat seinem Dorf auf diese Weise – auch mit Unterstützung anderer Einwohner – zu mancher Besonderheit verholfen. So gibt es hier beispielsweise Zusatzschilder an den Straßenschildern, die die die Bedeutung des Namens erklären. Monatelang hat er mit den Rottmerslebern Wolfgang Tuschke und Kurt Pasewald recherchiert, konzipiert und gewerkelt, um dieses Projekt umzusetzen. Es soll auch ein Stück Rottmersleber Geschichte vermitteln.

Um so trauriger stimmt den Ortsbürgermeister nun, dass Jugendliche aus dem Ort immer wieder Gewalt anwenden und unter anderem auch eines dieser Schilder verbogen haben. „Das haben wir ganz allein gemacht und das hat der Kommune kein Geld gekostet“, unterstreicht Weitz.

Ähnlich wie dem Schild ergeht es nach seiner Aussage in Abständen auch den kleinen Püppchen, die an sehr unübersichtlichen Stellen im Ort Kraftfahrer animieren sollen, Vorsicht walten zu lassen und auf die Schulkinder zu achten. Einige wurden abgebrochen, einige sind auch in der Vergangenheit schon gänzlich verschwunden. „Kürzlich wurden erst wieder zwei Püppchen an den Straßen in Rottmersleben und in Klein Rottmersleben umgeknickt“, nennt er ein aktuelles Beispiel.

Schäden hat Weitz, der auch Vorsitzender des Gemeindekirchenrates des Kirchspiels Ackendorf-Rottmersleben ist, zudem in der jüngeren Vergangenheit auch rund um die Jakobuskirche in Rottmersleben festgestellt. Durch die für Fledermäuse gedachte Öffnung wurden Steine in die Gruft geworfen und die Scheinwerfer zum Anleuchten der Kirche wurden verbogen. Außerdem hat ein Sandsteinschild an der Figur, die Thietmar von Merseburg darstellt, Schaden genommen.

Trauriger Höhepunkt dieser Serie von Vandalismus war nun vor knapp zwei Wochen der Einbruch in das derzeit leerstehende Schulgebäude. Mit brachialer Gewalt wurde die Tür aufgehebelt, das Anwesen durchstöbert, randaliert und auch der Inhalt von Feuerlöschern versprüht. Nachdem Anzeige bei der Polizei erstattet wurde, konnte der Ortsbürgermeister die jugendlichen Randalierer selbst ermitteln und auch zur Rede stellen. „Ich habe ihnen angeboten, dass sie auch die Jugendeinrichtungen im Ort nutzen können und nicht aus Langeweile auf solchen Ideen kommen müssten“, so Weitz. Die Jugendlichen haben ihm zugesagt, am Freiwilligentag, der am 21. April in der Gemeinde Hohe Börde durchgeführt wird, bei Aufräum- aktionen in Rottmersleben mit anzupacken.

Von allen Rottmerslebern erhofft sich der Ortsbürgermeister unterdessen, dass sie mehr auf die Dinge im Dorf achten und sie auch mehr schätzen. Möglicherweise könnte manches aufmerksame Auge auch Schilder, Straßenverkehrs-Püppchen oder Einrichtungen zukünftig vor Zerstörung bewahren.