1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Weniger Parksünder in Haldensleben

Verkehr Weniger Parksünder in Haldensleben

Knapp 13.000 Knöllchen flatterten im Jahr 2019 an den Windschutzscheiben von Falschparkern in Haldensleben.

Von Juliane Just 23.01.2020, 08:09

Haldensleben l Wer in Haldensleben einen Parkplatz sucht, muss oft genauer hinschauen. In der Innenstadt kann das Auto nämlich meist nur mit begrenzter Zeit abgestellt werden. Doch mindestens 13.000 Mal parkten die Fahrer zu lange oder falsch – zumindest wurden sie von den Mitarbeitern des Ordnungsamtes erwischt.

Das Parken ohne Parkscheibe in der sogenannten Parkraumbewirtschaftungszone in der Haldensleber Innenstadt ist nach wie vor die Mutter aller Parksünden. Insgesamt 2508 Mal haben die Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamtes dieses Vergehen im Jahr 2019 geahndet. Dabei wurden in diesem Tatbestand 44 Verwarnungen weniger ausgesprochen als noch im Vorjahr. Im Jahr 2018 waren es noch knapp 3000 Verwarnungen.

In Richtung Innenstadt weisen Schilder auf die Tempo-30-Zone hin. Ab hier ist das Parken nur noch für zwei Stunden mit einer Parkscheibe erlaubt. Doch dieser Umstand wird oftmals von Fahrern übersehen. Das grundsätzliche Parken ohne Parkscheibe ist das zweithäufigste Vergehen. Insgesamt 1865 Fahrer parkten ihr Auto ohne die Parkscheibe. Im Vorjahr waren es noch 1994 Vergehen dieser Art – ebenfalls ein Rückgang. Ebenfalls gesunken ist das Parken im eingeschränkten Halteverbot. Von 1245 Fehltritten im Jahr 2018 ging die Zahl der Parksünder 2019 auf 1031 herunter. Auch mit dem absoluten Halteverbot nehmen es viele Autofahrer nicht so genau. Im Ordnungsamt wurden für das Parken in diesem Bereich 787 Strafzettel verteilt, im Vorjahr waren es knapp 100 mehr. Gesunken ist auch die Zahl der Verwarnungen für das Parken auf dem Gehweg. 890 Mal haben die Politessen im Jahr 2019 diese Vergehen geahndet, 2018 waren es 1120. Das sind 230 Falschparker weniger.

Für die Parksünden kamen knapp 186.000 Euro zusammen. Im Vorjahr waren es noch 10.000 Euro mehr. Der Haushaltsansatz liegt seit 2018 bei 190.000 Euro und bleibt auch im Jahr 2020 so, wie Stadtpressesprecher Lutz Zimmermann bestätigt. Er betont jedoch, dass diese vermeintlich hohen Beträge die Stadtkasse nicht bereichern. Zieht man davon die Löhne der Innen- und Außendienstmitarbeiter sowie das Verbrauchsmaterial und die Portokosten davon ab, bleibt nichts übrig.

Die Zahlen der Verkehrssünden sind 2018 gestiegen, 2019 wieder gesunken. Doch woran liegt das? „Die sinkenden Zahlen sind normalen Veränderungen beim Personaleinsatz, eventuell aber auch der größeren Vernunft der Verkehrsteilnehmer geschuldet“, sagt Lutz Zimmermann.

Im Jahr 2020 könnte es allerdings zu Veränderungen bei den Parksünden kommen, da es neue Regelungen in der Straßenverkehrsordnung gibt. Dabei werden einige Vergehen teurer. So wird es zum Beispiel teurer, wenn durch das unzulässige Halten eines Fahrzeugs in zweiter Reihe ein Radfahrer gefährdet wird. Das kostet künftig 80 anstatt 20 Euro. Wenn ein Radfahrer durch das Parken auf dem Gehweg behindert wird, sind künftig 70 Euro fällig. Bisher waren es 30 Euro. Wenn das parkende Auto zu einem Unfall des Radfahrers führt, werden 100 Euro fällig. Alle drei Falschparker werden künftig mit einem Punkt in Flensburg bestraft.