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Verpachtung tankstelle: anders für Uthmöden

Die Heuherberge in Uthmöden hat einen neuen Pächter. Geplant ist auch der Aufbau eines Bildungszentrums.

Von Jens Kusian 20.01.2018, 00:01

Uthmöden l Einen Ort für Regeneration, Lernen, Gesundheit, Wohlstand, Miteinander und integratives Dasein möchte die sich in Gründung befindliche gemeinnützige Stiftung „Inner and Outer World Help“ in Uthmöden schaffen. Sie wird von Ramona Pewestorf vertreten, die für dieses Projekt bereits die passenden Gebäude im Haldensleber Ortsteil gefunden hat.

Zum einen ist sie die neue Betreiberin der Heuherberge „Heureka“. Das Gebäude, das sich im Besitz der Stadt Haldensleben befindet, war im Jahr 2012 aufwendig saniert worden. Neben der Heuherberge sind dort auch der örtliche Jugendclub und das Gemeindebüro untergebracht. Bis 2015 wurde „Heureka“ vom Verein Georgs Hof aus Uthmöden betrieben, anschließend gab es nur noch sporadische Vermietungen.

„Das Haus soll weiterhin für Touristen offenstehen“, versichert die neue Pächterin. Doch darüber hinaus hat sie noch eine andere Zielgruppe im Blick, plant ein großes Projekt in Uthmöden – die „tankstelle: anders“. Dahinter verbirgt sich in erster Linie ein Bildungsinstitut, das aber auch einmal Begegnungsstätte, Wohnungen, Werkstätten, Restaurant, Laden sowie ein Meditations- und ein Therapiezentrum beherbergen soll.

„Wir schaffen ein ,integratives Aktionszentrum‘, das den Bewohnern in Uthmöden durch sanfte Belebung der Dorfstruktur nutzen und Menschen ins Dorf ziehen wird“, stellt Ramona Pewestorf ihre Pläne vor. Mit speziellen Seminarangeboten zu Laufbahnentwicklung und Empowerment soll ein Beitrag zur Optimierung des Arbeitsmarktes geleistet werden.

Weitere Seminarmodule und sanfte Therapieangebote sollen Selbst- und Fremdwahrnehmung verbessern, die Gesundheit unterstützen und aktuelle Daseinsformen überprüfen lassen, meint die ausgebildete Mentorin. Sie möchte Menschen helfen, zu Klarheit, Zielorientierung, Erfolg und Wohlbefinden zu kommen.

„Angesichts einer konstanten Quote von 20 bis 30 Prozent psychischer und psychosomatischer Erkrankungen am Arbeitsplatz werden wir Lösungsansätze für den Einzelnen anbieten und gemeinsam Lösungsansätze für die Gesellschaft entwickeln. Es geht darum, dass die Menschen sich, andere und die Umwelt besser verstehen“, sagt Ramona Pewestorf.

Dies alles soll auf einem alten Vierseitenhof in der Langen Straße umgesetzt werden. Geplant ist ein kompletter Umbau des Objekts, der im Sommer beginnen und sich voraussichtlich bis Ende 2022 erstrecken wird. Ramona Pewestorf stellt zudem 20 neue Arbeitsplätze in Aussicht. Darüber hinaus setzt sie auf eine Zusammenarbeit mit regionalen Anbietern für die Naturprodukte, die über den Laden und das Restaurant an den Mann und die Frau gebracht werden sollen.

Auch will die „tankstelle: anders“ mit gesundheitsfördernden Maßnahmen punkten: Naturheilpraktiken sollen dabei ebenso vermittelt werden wie Physio-, Ergo- und Shiatsu-Therapien. Dazu sollen noch „ersatzmedizinische Angeboten“ kommen, plant Ramona Pewestorf.

„Wir freuen uns besonders, Meditationsangebote in Zusammenarbeit mit großen Tibetischen Meistern der buddhistischen Gelupga-Tradition anbieten zu können, die bisher vornehmlich in Italien und in der Schweiz wirken. Sie haben dort – wie auch in Tibet und Nepal – einen außergewöhnlich guten Ruf. Wir haben bereits die Zusage für mehrere Veranstaltungen mit diesen Meistern“, versichert Ramona Pewestorf.

Dass ausgerechnet Uthmöden als Ort für das Projekt gewählt wurde, das habe sich „einfach so entwickelt“, macht Ramona Pewestorf deutlich. „Wir haben hier einfach die richtigen Menschen mit dem geistigen Set Up für unser Vorhaben gefunden“, erklärt sie. Dabei verweist sie auf die Hoftöpferei Georgshof sowie auf das Angebot tibetischer Massagen in unmittelbarer Nachbarschaft, auf die Kontakte zu einer Schneiderin, die ausschließlich mit Naturprodukten arbeitet, und zu Biobauern in der Region.

„In Uthmöden scheint es bereits ein Mandala – eine positive Bezogenheit im Sinne unseres Projekts – zu geben, das es zu gestalten gilt. Wir werden Meditierende und Yogaklassen einladen, wir werden entsprechende Produkte vorhalten und Kompetenzen ansiedeln, die in Teilen schon vorhanden sind“, unterstreicht Ramona Pewestorf und nennt als Beispiele Seminare für Klangschalentherapie oder den Verkauf von Meditationshosen, originalen Mala-Gebetsketten oder Incence-Räucherwerk.

Wer mehr über das Projekt in Uthmöden erfahren möchte, der ist am Sonntag, 28. Januar, um 15 Uhr in der Kulturfabrik in Haldensleben willkommen. Dort möchte Ramona Pewestorf ihr Vorhaben im Detail vorstellen – natürlich in einem „anders“-Rahmen: Martialisch und anmutig zugleich wird dabei auch eine Capoeira-Gruppe ihre Kampfkunst tänzerisch eindrucksvoll demonstrieren.