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Turnier Vom fliegenden Reiter bis Kugelexperiment

Der Reit- und Fahrverein Zobbenitz hat sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Und das mit einem viertägigen Turnier der Spitzenklasse.

Von Anett Roisch 08.08.2018, 01:01

Zobbenitz l Spannenden Pferdesport bis zur letzten Minute gab es beim Mächtigkeitsspringen zu erleben. Ralf-Werner König vom Haldensleber Reitclub schien mit seinem Pferd San Franzisko, über die zwei Meter hohe Mauer zu fliegen. Der 32-Jährige schaffte diese Höhe als einziger von neun Reitern und siegte. 14 Tage zuvor hatte König das Mächtigkeitsspringen in Calvörde und vor gut einer Woche in Etingen gewonnen. „Die Sprünge haben mit meinen kleinen 13-jährigen Schecken super geklappt. Wir haben drei Mal die Zwei-Meter-Marke geknackt. Auch das Derby-Turnier in Hamburg war eine ganz große Erfahrung“, beschrieb König.

„Wir freuen uns auf ein wunderschönes Springreiten“, sagte Verkehrsminister Thomas Webel (CDU). Er hob die Leistungen der Reitsportler sowie das Wirken der Sponsoren und der Helfer rund um Vereinsvorsitzende Jasmin Westphal hervor. „Es ist für mich das erste Turnier in Zobbenitz. Die Ortschaft ist mir aber nicht unbekannt“, betonte Martin Stichnoth (CDU), der ab dem nächsten Monat seinen Dienst als Landrat im Landkreis Börde aufnimmt. „Der Pferdegeruch in Zobbenitz ist super“, stellte Stichnoth fest und wünschte den Reitern Erfolg und den Zuschauern schöne Momente. Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU) hob das 50-jährige Vereinsbestehen hervor. „Es ist eine Erfolgsgeschichte. Was die Vereine leisten, ist hervorragend“, betonte er und versicherte, dass die Gemeinde diese Veranstaltung weiter unterstützen wird.

Den „Großen Preis“ von Zobbenitz gewann Florian Habermann für den RV Barwedel mit seiner Stute Sahira. Bei der Dressurprüfung Klasse S „St. Georg Special*“ gewann Ute Beelitz für den RV Helmsdorf/Gerbstedt auf Red Rose und die Dressurprüfung der Klasse S Intermediaire** Patricia Munz für den RV Eichkamp Berlin mit His Lordliness. Anke Thon-Saalbach gewann für den RV Heiderand Schlaitz-Plodda mit Walküre die Dressurprüfung Klasse S „Prix St. Georges Kür*“ bei Musik.

„Alles lief reibungslos. Es gab keine Verletzten. Wir haben viel Lob bekommen“, sagte Jasmin Westphal. Sie hat den Posten von ihrem Vater Udo Hoppe übernommen. Da ihr Vater aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein konnte, agierte sie zum ersten Mal ohne väterliche Unterstützung. „So ganz spontan hat sich mein Tätigkeitsfeld verdreifacht. Durch das tolle Team haben wir alles geregelt bekommen. Aber er fehlt uns trotzdem“, gestand die Vorsitzende.

Das Turnier zeichnete sich durch seine Vielfalt aus. So gab es neben den Dressur- und Springprüfungen auch ein großes Showprogramm, durch das Burkhard Schulze, der zu den Gründungsmitgliedern des RFV gehört, führte. Die Besucher verfolgten das Experiment zu den „Magdeburger Halbkugeln“ von Otto von Guericke aus dem Jahre 1657. Der Versuch demonstrierte augenscheinlich die große Kraft des Luftdruckes, der mit der größten damals zur Verfügung stehenden Zugkraft, dem Pferd, nicht überwunden werden konnte. Die Kugeln konnten erst wieder getrennt werden, nachdem der Wissenschaftler wieder Luft in die Kugeln einströmen ließ. Ida aus Klüden öffnete beim Live-Experiment den Hahn. Die Dreijährige ließ Luft in den entleerten Hohlraum. So fielen die Kugelhälften von selbst auseinander.