1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Haldensleben
  6. >
  7. Advent in Klüden: Was passiert, wenn der Weihnachtsmann die Glocke erklingen lässt

Advent in Klüden Was passiert, wenn der Weihnachtsmann die Glocke erklingen lässt

Der alte Schulhof verwandelt sich in eine Weihnachtswunderwelt. Die Dorfbewohner haben nicht nur eine engagierte Kulturgemeinschaft, sondern auch einen heißen Draht zu Elfen, zu den Wichteln und zum Weihnachtsmann.

Von Anett Roisch Aktualisiert: 19.12.2023, 09:00
Scheinbar unermüdlich läutet der Weihnachtsmann in Klüden und verteilt Geschenke an die braven Kinder des Dorfes.
Scheinbar unermüdlich läutet der Weihnachtsmann in Klüden und verteilt Geschenke an die braven Kinder des Dorfes. Foto: Anett Roisch

Klüden. - „Der Weihnachtsmarkt ist eine schöne Tradition. Sogar Braunschweiger trauen sich hier her“, feixt Klüdens Ortsteilbeauftragter Wilfried Leberecht. Laut Geschichtsbuch gehörte nämlich Klüden zu Preußen, der Nachbarort Zobbenitz dagegen schon zum braunschweigischen Herzogtum.

Tino Voigt legt Holz in die Feuerschale, damit niemand frieren muss.
Tino Voigt legt Holz in die Feuerschale, damit niemand frieren muss.
Foto: Monika Gillmann

In der Regie der Mitglieder der Kulturgemeinschaft Klüden wird der vorweihnachtliche Trubel veranstaltet. Der erste Markt fand vor vielen Jahren in der Scheune von Reinhard Hoffmann statt. Später trafen sich die Dorfbewohner auf dem Bäckerplatz. Seit 2007 dient der Hof des ehemaligen Schulhauses als Ort des Geschehens.

„Heutzutage entgeht den Klüdenern nichts. Wir haben eine WhatsApp-Gruppe“, erklärt Leberecht. Und so kommt es dank des modernen Nachrichtendienstes, dass über 100 Leute zum Helfen und zum Feiern zur Stelle sind.

Louisa Martini ist an der großen Pilzpfanne in Aktion.
Louisa Martini ist an der großen Pilzpfanne in Aktion.
Foto: Monika Gillmann

Zu den Höhepunkten zählt der Besuch des Weihnachtsmannes, der wie ein Superstar empfangen wird. Dieser Star hat anscheinend gute Beziehungen zur Klüdener Feuerwehr. Denn Wehrleiter Roy Martini hatte den Rotkittel, der inmitten der Colbitz-Letzlinger Heide seine Hauptzentrale hat, abgeholt und direkt zu den Dorfkindern gebracht. Der Bärtige erobert die Herzen der kleinen Klüdener, die lange Gedichte und Lieder auswendig gelernt hatten.

Genauso sehnsüchtig wie auf den Geschenkebringer warten die Klüdener auf das Öffnen des Backofens, der 2010 eingeweiht wurde. In dem ehemaligen Stallgebäude war der Ofen nach altem Vorbild entstanden. „Chefkoch“ im Backhaus ist in diesem Jahr Fabian Brune, der Unterstützung von Franz Meier, Rüdiger Schebesch und Christian Methner bekommt. „Der Wildbraten ist jetzt fertig“, verkündet der Ortsteilbeauftragte und lädt zum Schlangestehen ein. Die Gäste lassen sich nicht lange bitten, denn ein Duft vom Festtagsbraten zieht über den Hof. Und nach dem Festessen lecken sich die Feinschmecker nicht nur sprichwörtlich die Finger ab. Zum ersten Mal gibt es auf dem Hof Champignons, die Louisa Martini in einer riesigen Pfanne garen lässt. Um das Essen gebührend zu verdauen und auf den Zusammenhalt im kleinen Ort anzustoßen, prosten sich die Klüdener mit einem Schnaps zu.

Dank der vielen Helfer entsteht in kurzer Zeit ein großes Festzelt. Dort konnten die Gäste an langen Tischen die Geselligkeit genießen.
Dank der vielen Helfer entsteht in kurzer Zeit ein großes Festzelt. Dort konnten die Gäste an langen Tischen die Geselligkeit genießen.
Foto: Ottmar Schmicker

Die Kinder rösten sich Stockbrote an den Feuerschalen. Ein Dankeschön geht an alle Wichtel, Elfen und Helfer.