Geselligkeit Wie weit fliegt ein Bülstringer Weihnachtsbaum?
Mit der Freiwilligen Feuerwehr Bülstringen erlebten die Einwohner einen gemütlichen Abend am Brauchtumsfeuer. Noch einmal hatten die Kinder ihren Spaß im Schnee, während die Erwachsenen Glühwein und Punsch genossen.

Bülstringen - Wenn man die „Schuld“ für das Verschwinden der weißen Pracht jemanden zuschieben will, dann sind es die Bülstringer. Sie sind es, die mit ihrem Brauchtum des Weihnachtsbaumverbrennens am Wochenende das Schmelzen des Schnees hervorgerufen haben. Die Wiese rund um die Feuerschale jedenfalls war rasch schneefrei und matschig, nachdem die ersten Bäume in den Flammen „aufgefressen“ worden sind.
Wie weit kann so ein ausgedienter Weihnachtsbaum mit purer Muskelkraft wohl durch die Luft fliegen? Je nach Muskelkraft zwischen einem und 20 Metern. So geschehen jedenfalls in Bülstringen, wo die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr zum Weihnachtsbaumverbrennen auch zu einem Wettkampf für jung und alt aufgerufen hatte. Im Scheinwerferlicht des Feuerwehrautos flogen die Bäume durch die Luft, bevor sie schließlich in der großen Feuerschale landeten.
Baumstapel nimmt nicht ab
„Ich schätze, wir haben noch um die 60 bis 80 Bäume zu liegen“, zeigt Wehrleiter Tino Pasemann auf den Hucken am Begegnungszentrum. Dabei waren schon etliche im Feuer verschwunden, doch es kamen immer noch neue hinzu, von Gästen, die sich erst später auf den Weg gemacht hatten.
Natürlich fanden nicht alle Bäume zum Werfen Verwendung. Für die Kinder wurde ein kleiner, für die Erwachsenen ein größerer Baum ausgewählt, um für alle ähnliche Bedingungen zu schaffen.
Spaß und die Geselligkeit im Mittelpunkt
Doch viel wichtiger als der Wettkampf waren den Bülstringern der Spaß und die Geselligkeit. Glühwein und Apfelpunsch, dazu Bratwürstchen und Schmalzstullen wurden von den Feuerwehrleuten angeboten, während ein Baum nach dem anderen im Feuer landete und behagliche Wärme im Umkreis erzeugte.

„Natürlich haben wir unseren Baum mitgebracht, wir wollen doch unseren Beitrag zur Veranstaltung beitragen, aber jetzt ist er längst im Feuer gelandet“, erzählt Marion Möhring, während sie sich einen warmen Apfelsaft gönnt.
Sie wohnt mit ihrem Lebensgefährten Eckhard Hermes, der eher auf Glühwein mit kräftigem Schuss steht, nur wenige Meter vom Begegnungszentrum entfernt, was den Baumtransport erleichterte und gut für den kurzen Nachhauseweg ist.
Eine Ritterburg aus Schnee
Auf dem Spielplatz gegenüber tummelten sich die Kinder mit und ohne Schlitten. Auf jeden Fall genossen sie den Schnee, der angesichts der aktuellen Temperaturen schon bald wieder restlos verschwunden sein wird. „Wir bauen eine Ritterburg“, verrät Adrian. Zu dritt machten sich die Jungen im Schnee zu schaffen, schoben den Schnee für Mauern und Eingangsportal zusammen. Es muss also nicht immer ein Schneemann sein, der Phantasie sind angesichts der weißen Pracht keine Grenzen gesetzt.
Die Männer und Frauen der Feuerwehr in den beiden Buden freuen sich unterdessen über den guten Zuspruch auf die Angebote, schließlich wollten sie mit ihrer Einladung zu einem gemeinschaftlichen Dorfleben beitragen, auch wenn die Verwaltung mittlerweile Gebühren dafür verlangt.