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Wirtschaft Kommunen sitzen in einem "Boot"

Unter dem Titel "Wirtschaftsraum Mittellandkanal" hat die Gemeinde Calvörde für eine Kooperation mit anderen Kommunen gestimmt.

Von Anett Roisch 31.05.2017, 01:01

Calvörde l „Die Thematik Wirtschaftsraum Mittellandkanal an der Entwicklungsachse Magdeburg-Wolfsburg begleitet uns schon ein paar Jahre. Die Initiative ist unter der Beteiligung der Kommunen Haldensleben, Bülstringen und Calvörde entstanden", erklärte Gerhard Reinecke (CDU), Vorsitzender des Wirtschafts- und Umweltausschusses der Gemeinde Calvörde.

"Es geht darum, die wirtschaftlichen Perspektiven der Anrainergemeinden am Mittellandkanal zu entwickeln. Und das soll nicht aus dem Ärmel heraus passieren, sondern es wird – ganz konkret – eine Studie geben“, fuhr Gerhard Reinecke fort. Er verwies auf die Kooperationsvereinbarung, die es zur Erarbeitung dieser Studie gibt.

Als Voraussetzung für dieses Leader-Kooperationsvorhaben hatten die drei Lokalen Arbeitsgruppen (LAG) „Rund um den Drömling“ grünes Licht gegeben.

Bei einem Arbeitstreffen im April 2017 im Landkreis Börde wurde der Entwurf der Vereinbarung besprochen sowie Anregungen und Ergänzungen zur Erarbeitung der Endfassung festgelegt. Der Abschluss der Vereinbarung bedarf der Beschlussfassung durch den Gemeinderat.

„Es geht nun mehr um konkrete Arbeitsschritte und Aufgabenwahrnehmungen. Dazu sollen die Aktionsgruppen mit ins Boot genommen werden“, beschrieb Calvördes Bürgermeister Volkmar Schliephake (CDU).

Zu den Zielen des Zusammenwirkens gehöre – nach den Ausführungen des Bürgermeisters – das kommunale Handeln zur Entwicklung eines Wirtschaftsraumes zu unterstützen. Die Kommunen wollen ihre Handlungen aufeinander abstimmen, verfolgen gemeinsame Ziele und gewährleisten ein gemeinsames Standortmarketing.

„Das heißt zum Beispiel, wenn wir uns über Firmenansiedlungen verständigen und bestimmte Ideen entwickeln, können auf Grund der gemeinsamen Lage am Mittellandkanal auch logistische Lösungen gefunden werden“, beschrieb Schliephake und fasste zusammen: „Wir verknüpfen mit dem Vertrag dann die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Besonderheiten der Region miteinander.“ Dabei soll ein breites Dienstleistungs- und Verkehrsangebot erreicht werden.

Die Zusammenarbeit wird im Rahmen des zweijährigen Kooperationsvertrages von Juni 2017 bis zum Juni 2019 organisiert und aus Mitteln des CLLD/Leader-Prozesses kofinanziert. Die Abkürzung CLLD steht für Community-Led Local Development und ist das neue Schlagwort der EU, das Entwicklungsansätze ähnlich der bewährten Leader-Methode zusammenfasst.

Zur Erreichung des Projektzieles sind Kosten von 14.000 Euro geplant. Die 90-prozentige Förderung beträgt 12.600 Euro und der zehnprozentige Eigenanteil der Gemeinde Calvörde 1.400 Euro.

„Die Kosten werden dann auf alle Beteiligten umgelegt. Wir haben entsprechende Eigenmittel im Haushalt eingeplant“, betonte der Bürgermeister.“

Die Ausschussmitglieder empfahlen dem Gemeinderat, das Projekt mit der Vereinbarung auf den Weg zu bringen. Der Rat der Gemeinde Calvörde fasste einstimmig den Beschluss, die Vereinbarung abzuschließen.