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Sturmschaden Bäume entwurzelt und abgeknickt

Der Sturm am 15. August richtete im Wald auf dem Truppenübungsplatz große Schäden an.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 26.08.2015, 12:14

Klietz/Steckelsdorf l Der Bundesforstbetrieb bereitet jetzt das Fällen der zahlreichen nicht mehr standsicheren Bäume vor.Nach vorsichtigen Schätzungen sind es 10 000 Festmeter Holz (knapp 200 Lkw-Ladungen), die zu Schaden gekommen sind. „Die Bäume sind entwurzelt, auf halber Höhe abgebrochen und die meisten stehen schief und drohen umzustürzen“, schildert Forstoberrat Kurt-Werner Balke die Situation im östlichen Teil des Truppenübungsplatzes zwischen Göttlin und Grütz im brandenburgischen Bereich. Hier hatte der Sturm am Samstag vergangener Woche eine Schneise der Verwüstung auf insgesamt 400 ha hinterlassen. Bei insgesamt 6 500 ha Wald auf dem 10 000 Hektar großen Übungsgelände ist das eine große Fläche, die geschädigt ist. Einige Abschnitte sind so sehr betroffen, dass hier Kahlflächen entstehen, die in den Folgejahren wieder aufgeforstet werden müssen. „Das bringt die Forstplanung erheblich durcheinander, sie muss von den Fachleuten komplett überarbeitet werden“, erklärt Kurt-Werner Balke. Sowohl alter Baumbestand als auch jüngere Flächen sind betroffen. 

Forstarbeiter, Soldaten, das Dienstleistungscenter der Bundeswehr, die Bundeswehr-Feuerwehr und schwere Technik der Havelberger Pioniere haben in den zurückliegenden Tagen zumindest erst einmal das Wegesystem vom Holz befreit, so dass in gut einer Woche mit der Aufarbeitung der Schäden begonnen werden kann.

Mit den Verantwortlichen des Zellstoffwerkes Stendal hat der Forstamtsleiter vor Ort die nötigen Absprachen getroffen: Drei oder sogar vier Harvester werden sich durch die Wälder durcharbeiten. Aus den Stämmen wird das Optimum an Industrieholz und teilweise Sägeholz ausgeformt, der Rest wird zu Energiehackschnitzeln weiterverarbeitet.

Der entstandene wirtschaftliche Schaden ist nicht unerheblich, erzielt man für einen Festmeter gutes Holz doch rund 50 Euro.

„Bestenfalls sind wir bis Ende November mit dem Aufräumen fertig. Denn das Schadholz würde im Frühjahr Schädlinge anlocken. Und wir dürfen auf keinen Fall ein Risiko eingehen und eine Gefahr für den gesunden Wald heraufbeschwören“, ist Kurt-Werner Balke an einer zügigen Abarbeitung gelegen.