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Prignitz-Museum Geld für den Schatzkasten der Kirche

Zur Tradition des Fördervereins des Prignitz-Museums gehört die Weihnachtsspendenaktion.

Von Andrea Schröder 15.12.2015, 18:14

Havelberg l Die schmiedeeiserne Truhe aus der Stadtkirche diente der sicheren Aufbewahrung von Geld und Dokumenten der Pfarrgemeinde St. Laurentius in Havelberg und wurde einst als Schatzkasten der Stadtkirche bezeichnet. Ein Handwerkermeister hat vor rund 400 Jahren die aufwendig gestaltete Truhe geschmiedet, berichtet der Vorsitzende des Vereins "Freunde und Förderer des Prignitz-Museums" Harald Wildhagen. Mit Rosen und Rankenwerk bemalt, stand sie dann über Jahrhunderte in der Sakristei der Stadtkirche. Zwei Vorhängeschlösser und ein geheimes Schloss im Truhendeckel, der mit neun Zuhaltungen versehen war, sorgten für hohe Sicherheit. Im Inneren ist die Schlossdeckplatte in feiner durchbrochener Arbeit mit zwei Pferden und Rankenwerk verziert.

„Die Truhe befindet sich leider in einem schlechten Zustand. Der Schließmechanismus funktioniert nicht mehr und am Truhenboden ist die Korrosion schon so weit vorangeschritten, dass Löcher sichtbar werden. Für den Erhalt des Schatzkastens ist eine Restaurierung dringend geboten“, hofft der Vereinsvorsitzende auf die finanzielle Hilfe von Museumsfreunden.

Vor über 80 Jahren ist die Truhe in den Museumsbestand aufgenommen worden, ergänzt Museologin und Vereinsmitglied Antje Reichel. Sie vermutet, dass der Schatzkasten ursprünglich auf einem kalten feuchten Fußboden in der Sakristei gestanden hat. Im Museum wurde die Truhe dann über Jahrzehnte in der stadtgeschichtlichen Ausstellung gezeigt, konnte aber wegen des durchgerosteten Bodens in der 1998 erneuerten Dauerausstellung schon nicht mehr präsentiert werden. Inzwischen lässt sich die Truhe nicht mehr öffnen. Im Vorfeld der konservatorischen Maßnahmen ist also durch den Restaurator ein Öffnen des Deckels erforderlich. Bei den weiteren Arbeiten handelt es sich um Korrosionsentfernung, Konservierung des Truhenbodens, Reinigung der Oberflächen und partielle Retusche der farbigen Bemalung.

Vor kurzem wieder ins Museum zurückgekommen sind zwei Exponate, die mit Hilfe der Spendenaktion restauriert werden konnten. Das ist zum einen die fast 300 Jahre alte Vertikal-Sonnenuhr aus Eichenholz, für die im vorigen Jahr um Unterstützung gebeten wurde. Zum anderen erhielt die wertvoll gestickte Schützenfahne von 1849 ihr ursprüngliches Aussehen wieder zurück.

Das Spendenkonto bei der Kreissparkasse Stendal: IBAN DE 6481 0505 5530 8000 4425, BIC NOLADE21SDL.