Feierstunde in Tangermünde sorgt mit Tanz, Musik und Rezitationen für Kurzweil 54 Mädchen und Jungen gehen feierlich den ersten Schritt ins Erwachsenendasein
Jugendlich frisch, frech, fröhlich war die Feierstunde am Sonnabend für die 54 Jugendweihlinge aus Havelberg im Tangermünder Kulturhaus. In ihrer Festrede wünschte Helga Paschke den Jungen und Mädchen alles Gute bei ihrem Marathon zum Erwachsenwerden.
Havelberg l Nicht mehr Kind, aber auch noch nicht erwachsen - mit 14 beginnt für junge Leute ein neuer Lebensabschnitt. Viele starten ihn mit der Feier der Jugendweihe. Die Interessenvereinigung aus Stendal hatte für den vergangenen Sonnabend drei Feierstunden im Tangermünder Kulturhaus vorbereitet und begrüßte dabei rund 150 Jungen und Mädchen aus Tangermünder und Havelberger Schulen. Auch die Förderschule Klietz war in der Runde der Havelberger mit vertreten.
Feierlich schritten die jungen Leute in den Saal, nahmen ihre Plätze in den ersten Stuhlreihen in Besitz. Hinter ihnen saßen Eltern, Großeltern, Geschwister. Der Leiter der Interessenvereinigung Jugendweihe Horst Dopslaff begrüßte sie alle und versuchte vor allem, den Jugendlichen mit lockeren Sprüchen die Anspannung zu nehmen. Das gelang auch mit viel Musik und Tanz. Zunächst wurde das "Lied der Jugendweihe" eingespielt, das in diesem Jahr Premiere feierte. Es stammt aus der Feder des Komponisten Torsten Scharwächter und der Texterin Susan Schellenberg. Die 15-jährige Hannah Frances Fricke singt es. Bevor Lysander und Band mit "Firework" von Katy Perry und später - auch zum Mitsingen für Jugendweihlinge und ihre Gäste - mit dem "Dach der Welt" von Max Giesinger ihr Feuerwerk entfachte, gab das Tanzzentrum Stendal einen Einblick ins Können der Tänzerinnen und Tänzer.
Mit manchem Fingerzeig, aber jugendgemäß fröhlich frisch bereitete die Vizepräsidentin des sachsen-anhaltischen Landtages Helga Paschke (Die Linke) die jungen Leute auf das vor, was das Leben der Erwachsenen für sie bereithält. Und sie versicherte, dass Eltern und Großeltern ihnen bei ihrem Marathon zum Erwachsenendasein nicht nur zujubeln und sie anfeuern, sondern sie auch stützen, wenn ihnen mal die Puste ausgeht. Liebe, Berufsausbildung, Studium, Verantwortung, Selbständigkeit, Engagement für die Gesellschaft, Toleranz ohne Gewalt oder Fremdenhass waren Stichworte. Die Jugend habe heute so viele Chancen, "nutzt sie, ansonsten wäre es, als würdet ihr einen Sechser im Lotto wegwerfen". An die Eltern und Großeltern gerichtet, sagte Helga Paschke: "Stärken Sie Ihren Kindern den Rücken, aber nicht mit einem Korsett."
Dann kam für die Jugendweihlinge der große Moment. Auf der Bühne empfingen sie ihre Glückwünsche sowie Urkunde, das Buch "Weltanschauung - Jugend verändert die Welt" und eine Rose. Die Dankesworte der Jugendlichen sprachen Lara Koch und Kristin Bohnet. Sie dankten ihren Eltern für Liebe und Geborgenheit und den Großeltern für so manchen zugesteckten Euro, für Handykarten und CDs.
Die Mädchen in Kleidern und hohen Schuhen und die Jungs in Hemd, Sakko und Schlips stiegen dann draußen auf ein Gerüst, um den großen Tage in ihrem Leben auch im Bild festzuhalten.