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Bevölkerung wenig begeistert 927 Unterschriften gegen den 155 ha großen Solarpark bei Schönhausen

Eine Firma möchte gern bei Schönhausen Solaranlagen aufstellen. Viele Dorfbewohner sind dagegen und bekundeten das per Unterschrift.

06.08.2021, 12:56
Bernd Witt mit den vielen Unterschriftenlisten.
Bernd Witt mit den vielen Unterschriftenlisten. Foto: Anke Reinfeldt

Schönhausen - Von Anke Schleusner-Reinfeldt

Das Votum ist eindeutig: 927 Bürger der Gemeinde Schönhausen haben per Unterschrift ihre Ablehnung des Solarparkes am Ortsausgang Richtung Hohengöhren bekundet. Wie berichtet möchte eine Firma auf einer insgesamt 155 Hektar großen Fläche, die jetzt als Wiese und Acker bewirtschaftet wird, Solaranlagen errichten. Es handelt sich um neun Teilflächen. Für 140 Hektar haben die Landeigentümer (es sind 15) bereits ihre Zustimmung für die Umnutzung gegeben. Voraussetzung dafür, dass das umfassende Genehmigungsverfahren in die Wege geleitet wird, ist ein sogenannter Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan. Darum geht es auf der nächsten Ratssitzung am 30. September.

Sammlung von Haus zu Haus

An diesem Tag wollen Bernd Witt und Ralf Tschentschel (beide parteilos) die Unterschriftensammlung übergeben. „Um die Meinung der Bevölkerung einzuholen, haben wir diese Aktion gestartet“, berichtet Bernd Witt. „Rund 20 Helfer unterstützten uns dabei und gingen von Haus zu Haus, auch in Hohengöhren und auf beiden Dämmen. Wir haben nicht alle angetroffen – dafür bitten wir um Verständnis. Von den knapp 1000 Bürgern, die wir erreichen, haben lediglich etwa 30 abgelehnt. Somit ist das Votum eindeutig und sollte für uns als Gemeinderat Grundlage des Beschlusses bilden.“ Er hat jetzt außerdem beim Bürgermeister eine Beschlussvorlage für die Tagesordnung eingereicht, dass genau wie die Nachbarn in Wust-Fischbeck über einen Grundsatzbeschluss zum Verbot von Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Fläche abgestimmt wird. „Wir haben in der Gemeinde genug andere Flächen, die mit Solar bestückt werden können“, nennt Bernd Witt die Dächer von Turnhallen und der Schule oder auch das Bahnhofsgelände als Beispiele. „Wir dürfen keinen Acker für Solarenergie hergeben, Geld kann man nicht essen.“ Befremdlich findet er, dass die Firma bereits Wochen vor der Information des Rates im Ort unterwegs war und mit den Eigentümern gesprochen hat, „wir hätten von Anfang an involviert sein müssen“.

Bürgermeister Jürgen Mund (CDU) möchte sich erst zur Ratssitzung zu dem Thema äußern. Nur soviel: „Ich habe immer gesagt, dass wir die Bürger bei unseren Entscheidungen mitnehmen – daran ändert sich nichts.“