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Natura 2000 Ausgleich ist für Eigentümer nötig

Fünf Seiten umfasst die Stellungnahme des Kuhlhausener Ortschaftsrates zum geplanten Natura-2000-Gebiet.

Von Ingo Freihorst 20.11.2017, 00:01

Kuhlhausen l In neun Punkten nehmen die Kuhlhausener Räte Stellung zum an Elbe und Havel geplanten Schutzgebiet. So heißt es, dass durch Havel-Renaturierung und das Vordringen invasiver Arten fraglich sei, ob der Schutzzweck noch gegeben ist.

Zudem muss es angemessene Entschädigungen für betroffene Landeigentümer oder -nutzer sowie Jäger geben. Die zeitliche Begrenzung der Jagd macht diese unattraktiv, die Jagdgenossenschaften können ihre Flächen nicht mehr verpachten und bleiben auf den Wildschäden sitzen. Das wäre existenzbedrohend.

Wichtig ist den Kuhlhausenern, dass sie ganzjährig an die Havel gelangen und die Badestelle nutzen können. Auch sollen die alten Havelarme, der Kriegshafen und die Lütau/Dunau weiterhin mit Booten befahren werden können. Angeln sollte – auch im Sinne des Tourismus – uneingeschränkt möglich sein.

In der Gemarkung gibt es nur einen öffentlichen Weg, der zudem teilweise verschüttet sei, informierte Herbert Dierkes. Bei allen anderen würde das Betreten von den Eigentümern geduldet. Das Landesverwaltungsamt hatte dazu informiert, dass diese nicht dem öffentlichen Verkehr gewidmeten Wege gekennzeichnet werden müssten, informierte Bürgermeisterin Gabriele Kant. Sie haben dann zwar Bestandsschutz, würden aber den Landwirten bei der Förderung abgezogen.

Wenn Wege Privatland tangieren, muss der Eigentümer dem Betreten offiziell zustimmen, ergänzte Amtsleiter André Gerdel aus Havelberg. Um sich mit diesen ins Benehmen zu setzen, müsse man um ein halbes Jahr Aufschub bitten, riet Herbert Dierkes.

Wichtig ist den Räten auch, dass die Badestelle an der Havel uneingeschränkt genutzt werden kann. Doch wäre es besser, wenn die Badestelle am Pappelwald neu entsteht, da der Zuweg zur jetzigen über Privatland erfolgt. Die genaue Lage sollte anhand des Grundbuchs geklärt werden.

Landwirt Ronald Haake wies darauf hin, dass Naturschutzflächen eigentlich nur im Vorland der Deiche ausgewiesen werden sollten. In Kuhlhausen reicht das geplante Schutzgebiet aber bis an den Strauken heran. Für ihn hätte das zur Folge, dass er auf diesen zehn Hektar dann keinen Ackerbau mehr betreiben darf.

Die insgesamt drei Räte plädierten bei einer Gegenstimme für den Beschluss. Mit der Fischereigenossenschaft gibt es noch einen gesonderten Termin.