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Ausstellung Senioren tauchen in vergangene Zeiten ein

Fotos aus längst vergangenen Zeiten schmücken die Flure der Senioreneinrichtung am Camps.

Von Wolfgang Masur 10.02.2017, 13:14

Havelberg l In der Pflegeeinrichtung des Havelberger Wohnparks am Camps ist eine Dauerausstellung feierlich eröffnet worden. Sie zeigt insgesamt 32 überwiegend historische Fotos und einige aktuelle Bilder des Wohnparks am Camps. Sie stammen von Wolfgang Masur beziehungsweise aus seinem Archiv. In diesem Jahr blickt die Lewida-GmbH – Lewida steht für „Leben wie daheim“ – auf ihr 25-jähriges Bestehen zurück und der Havelberger Wohnpark wird fünf Jahre alt. „Das war für uns der Anlass, die bisher noch kahlen Wände im Haupthaus zu verschönen. Nicht nur die Geschichte des Standortes des Wohnparks, sondern einige andere historische Orte in Havelberg sollen in Erinnerung bleiben“, sagte die Leiterin der Einrichtung Andrea Frommke.

Der Platz des Friedens, mit dem Dom im Hintergrund, die alte Steintorbrücke und auch die damalige Dampferschifffahrt auf der Havel werden zum Beispiel gezeigt. Mit ihrem Team hat Andrea Frommke die Idee in die Tat umgesetzt und zur Eröffnung gab es staunende Blicke auf die Bilder, die alle auf Leinwand gezogen sind. Viele Erinnerungen wurden bei den Senioren geweckt, denn sie kannten noch die „Concordia“, die einst auf dem Gelände stand, auf der sich heute die Pflegeeinrichtung befindet. Aus ihr wurde später die „HO-Gaststätte Weltfrieden“ und zum Schluss das „Hotel Stadt Havelberg“. Ein Vorführhaus zu DDR-Zeiten. Betriebsfeiern, Tanzveranstaltungen, Kleintierschauen, die Jugendweihen der Kinder und vieles mehr fanden hier statt.

Bilder von der Vogt’schen Villa, aus Zeiten, als diese noch ein Lazarett war, die Drogerie Willy Gützkow und das markante Eckhaus in der Sandauer Straße gehören ebenfalls dazu. Dort wohnte einst der Bewohner der Pflegeeinrichtung Johannes Messow, der sich sehr über das Bild freute. Das Einkaufszentrum in der damaligen Ernst-Thälmann-Straße, die ehemalige Kaufhalle in der Semmelweisstraße und Bilder vom Heiratsmarkt zieren die Wände. Von der Drogerie Gützkow erzählte Maria Manske aus Waldfrieden, sie fühlt sich mit ihrem Ehemann Edwin in der Pflegeeinrichtung gut aufgehoben, eine kleine Episode: „Bei einem Einkauf in der Drogerie konnte Willy Gützkow es sich nicht verkneifen, zu einem Kunden zu sagen, die Menschen wollen alle alt werden, aber keiner will alt sein.“

Buchautor Wolfgang Masur erzählte den anwesenden Bewohnern kurz, wie er auf die historische „Schiene“ gekommen ist, und erinnerte dabei an den Havelberger Heinz Brauer. Der hatte damals den Stein ins Rollen gebracht und durch ihn entstand das Buch „Historischer Kneipenbummel durch Havelberg“. Er bedankte sich bei der Leitung des Hauses, in dem es ja auch den Concordiasaal gibt, für den Erhalt der Historie. „Die alte Redewendung, aus den Augen, aus dem Sinn, kommt beim Betrachten der alten Ansichten immer wieder ins Gespräch. Auch die nachfolgende Generation wird sich über Zeitzeugen, die jetzt hier an der Wand hängen, freuen.“ Andrea Frommke erhob mit den Bewohnern das Glas auf die Eröffnung der Dauerausstellung. Dann besichtigten die Anwesenden die Bilder, die auf der Höhe für Rollstuhlfahrer angebracht sind, und waren begeistert. Für Gesprächsstoff, sorgten zum Beispiel auch die Fotos vom Abriss des Hotels, das Platz machen musste für die Pflegeeinrichtung. Deren Bewohner freuen sich jetzt schon auf das nächste große Ereignis: Am 27. Februar wird Fasching gefeiert.

Wer sich die Ausstellung anschauen möchte, ist gern gesehener Gast in der Einrichtung.